Freitag, März 18, 2005

Konzerne mögen Arbeitnehmer

Ist es nicht grauenhaft was man in letzter Zeit von Seiten der Industriellenvereinigung im Allgemeinen und ihres Vorsitzenden Veit Sorger imBesonderen so hört. Die faulen Arbeiter Österreichs sollten doch tatsächlich länger arbeiten, ihre sowieso schon spärliche Freizeit dem Unternehmen widmen, und dafür auch noch Überstundenzuschläge verlieren. Was ist das für eine Logik? Sind die Kapitalisten wirklich schon so abgehoben? Sind die Gewerkschaften wirklich schon so machtlos? Ist die hiesige Politik wirklich schon in Knie gegangen vor der Globalisierung? Und vor allem - warum wehren wir uns nicht dagegen?
Ich will jetzt gar nicht näher auf die vorgeschlagenen Modelle wie z. B. Durchrechnungszeiten von 2 Jahren für Überstundenzuschläge, Anhebung (oder wie man es auch euphemistisch ausdrücken kann "Flexibilisierung) der Tages- und Wochenarbeitszeit... eingehen. Was einem wirklich zu Denken gibt ist die Begründung für die Maßnahmen - sie sollen Jobs schaffen. Nun denn, wenn die Rede von bis zu 30.000 neuen Jobs ist, dann frage ich micht wirklich inwiefern diese geschaffen werden können oder könnten. Zumahl Überstundenzuschläge bewusst nicht nur die Mehrarbeit eines Arbeitnehmers "belohnen" sollten, sondern auch die Mehrarbeit (in Folge eines um den Zuschlagsatz erhöhten Stundenlohnes) einschränken sollte - denn durch Mehrarbeit gehen nun einmal Jobs VERLOREN. Ja, so ist es - es werden keine Jobs geschaffen sondern es werden Jobs eingespart werden. Konzerne und Großbetriebe die in den vergangen Jahren nicht gezögert haben trotz massiver Gewinne massivst ihre Arbeitnehmer, und damit diejenigen die den Mehrwert erzeugt bzw. dadurch die massiven Gewinne ermöglicht haben, "freizusetzen" (oder besser gesagt: im Sinne des Shareholder Values einfach diejenigen Existenzen zerstört haben, die sie erst in diese gute Position brachten) werden sicher nicht zögern eine etwaige Neuregelung der Arbeitszeitmodelle schamlos auszunutzen. So wird, wenn erst einmal genug PR und Lobbying für diese Neoliberalistischen Ideen gemacht wurde, der durchschnittliche Arbeiter nicht seine 8 Stunden zum Normallohn sondern seine 10 Stunden zum Normallohn arbeiten - und er wird keine Möglichkeit haben, sich diesen Geldraub zu entziehen.
So bleibt als Fazit wieder einmal nur die Erkenntnis: Konzerne und Großbetriebe haben kein Gewissen und werden es solange nicht haben wie gewissenlose Manager in den Vorständen und Aufsichtsräten sitzen, die Gewerkschaften verlieren Schlacht um Schlacht und wirken immer zahn- und hilfloser und der normale Arbeiter... er sieht zu wie er verraten, betrogen und verkauft wird und bezahlt für diesen geplanten Raub und Betrug auch noch selbst die Zeche.

But that´s life baby...and you are paying for it

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