Donnerstag, Juni 16, 2005

Der Geburtstag meiner Freundin

Einmal mehr kommen wir zur allseits beliebten Rubrik "Dinge die de Cervantes machte, sogar selbst saublöd fand und nun davor warnt".

Vergiß niemals den Geburtstag deiner Freundin: alles klar, das Datum rot angestrichen, sorgsam schon ein kleines Geschenk besorgt(O-Ton Frau: "nein, wir schenken uns nichts, das ist absolut nicht nötig"), alles geplant, Tisch reserviert und sogar irgendwas ansehnliches aus dem Kleiderschrank zum Anziehen geholt - bei festlichen Anlässen in Restaurants sollte man wenigstens einmal im Jahr auf gemütliche Sneakers und T-Shirts sowie der elendscoolen abgetragenen und löchrigen Hose verzichten können - ... um dann doch wieder alles gründlich zu versauen.
Man steht in der Früh auf und weiß, heute ist kein alltäglicher Tag. Aber was ist? Nein, Muttertag ist heute nicht (den hatte ich schon im Mai vergessen), Vatertag ist heute auch nicht (auf diesen Tag vergaß ich daraufhin im Sinne der Gleichberechtigung) - egal, jetzt geht es mal ab in den Hörsaal. Das mulmige, das quälende Gefühl des "etwas-vergessen-habens" weicht allmählich dem typischen "mir-doch-egal" Befinden, dass einen Phlegmatiker wie mich nun einmal ausmacht. Doch natürlich...
... die Lehrveranstaltung ist vorbei, man fährt nach Hause, ab in die Dusche, rein in den Jogginganzug und den Fernseher eingeschaltet. Auf einmal: "Ring the alarm" - das Handy läutet, am Display erscheint ihr Name, ich stehe kurz vor einem Herzinfarkt, nehme das Gespräch an, gratuliere mit zittriger Stimme zum Geburtstag und "ja, klar, alles wie abgemacht, ich komme gleich vorbei. Nein, ich sage dir nicht was die Überraschung ist...". Kreidebleich und mit den Nerven am Ende stehe ich nun da, panisch greife ich mir die erstbesten Klamotten, stecke das Geschenk in die Jacke (natürlich zerreißt dadurch die aufwändige Verpackung in Geschenkspapier, bei der sich die Verkäuferin so große Mühe machte) und will losspurten. Kaum die Stiege runtergelaufen komme ich noch schnell auf die Idee, dass es an und für sich doch keine schlechte Idee wäre mir Schuhe anzuziehen (natürlich Sneakers, für was anderes ist keine Zeit) und so wird die Zeit knapper und knapper.
Jetzt ist sowieso alles vorbei, meine Vergesslichkeit brachte mich in eine derart mißliche Lage, dass ich nun auch ruhig zu spät kommen könnte. Da kann ich genausogut noch meine sich anbahnenden Jesus-Locken mit Haargel bekämpfen und mir dazu gleich ein paar Ausreden und/oder Entschuldigungen überlegen......

Lassen wir aber Geburtstage und ähnliches einmal bei Seite. Es gibt ja noch andere Dinge, die man im zwischenmenschlichen, vor allem im Gender-Bereich, nicht machen sollte. So sollte man niemals vor der Freundin zu klagen beginnen, dass man in letzter Zeit für seine Freunde überhaupt keine Zeit mehr hat. Dies ist nicht immer auf das Vorhandensein einer Beziehung zurückzuführen (mit gutem Time-Management ist beides leicht unter einen Hut zu bringen) sondern hängt oftmals mit anderen Dingen wie Job oder ähnlichem zusammen. Doch dies wird sich nur schwerlich kommunikativ transportierend lassen und so wird eine gejammerte Tatsachenfeststellung allzu leicht zu einem direkten Vorwurf interpretiert. Anschließende Diskussion und Gegenvorwürfe nicht ausgeschlossen.
Des weiteren sollte man seiner Freundin niemals die tollsten Geschichten der neuen Kollegin in der Arbeit bzw. auf der Uni erzählen. Auch wenn diese neue Kollegin nichts als eine Kollegin ist - unterschätzen Sie niemals das Eifersuchtspotential einer Frau und wenn wir mal genau nachdenken: Sie haben doch auch keine Lust darauf, die neuesten Stories des Kollegen Ihrer Freundin zu hören (also ist Eifersucht bei Gott keine weibliche Eigenschaft an sich).
Kommunikation ist wichtig - es gibt sogar einen eigenen Wissenschaftsbereich der sich damit beschäftigt. Aus diesem Grunde ist Kommunikation auch der Schlüssel zu einer gelungenen Beziehung. Es genügt nicht, nur Zeit mit seiner Freundin zu verbringen um danach mit ihr "im Bett" zu landen - oftmals ist es auch von Vorteil sich nicht nur mit ihren körperlichen sondern auch mit ihren geistigen Vorzügen zu beschäftigen. Machen Sie das mal, Sie werden sehen wie interessant Frauen sein können wenn man sich nur mit ihnen beschäftigt (und meinen sie wirklich, sie hört ihre Fussballgeschichten gerne weil sie ein Fussballfan ist??? Dann wohl eher schon, weil sie sich wirklich für Sie interessiert und das sollte keine Einbahnstraße sein). Also, kommunizieren sie - und dies bedeutet mehr als ein paar platte Sätze wie "Wie gehts dir?", "Wie war dein Tag?" und dergleichen.
Nun sind wir vom Thema, was man nicht machen sollte auf das Thema was man machen sollte gekommen. Sie sehen also, klare Themaverfehlung bzw. de Cervantes musste einmal mehr klugscheißern. Aus diesem Grund ist dies nun der Augenblick, dieses Posting zu beenden, bevor noch mehr Unheil in Form von "Themaverfehlungen" angerichtet wird.

Fortsetzung könnte beizeiten folgen...

Miguel de Cervantes

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

süüüüüüüüüüüß :)

Miguel de Cervantes hat gesagt…

thaaanx :)