Sonntag, Juli 10, 2005

Ich bin nur ein REMIX

Nach langer Zeit habe ich mal wieder meine verstaubten Texta Alben hervorgeholt und ich muss schon sagen: HipHop ist ja an und für sich total fürn Arsch aber diese österreichische Combo hat wirklich geniale Lyrics. Deshalb stelle ich nun einige ausgewählte Passagen von Texta-Lyrics online. Prädikat lesenswert!

Walkmania
"Den Kopf in den Wolken und den Walkman am Ohr
meine Blicke schweifen an den Häuserfronten empor
Wie sah es hier zuvor aus, in der Vergangenheit?
Viele Häuser sind Relikte und stehen hier schon seit langer Zeit
Lichtschatten von Geschäften, die es schon lange nicht mehr gibt
Häuser mit Granatsplittern aus dem 2. Weltkrieg
Schnelle Fatcaptags repräsentier`n die Gegenwart
ich kenn meine Umgebung und seh sie jeden Tag
Mein Walkman macht die Welt zum Videoclip und ich bin mittendrin
schon nach wenigen Schritten bin ich in der U-Bahn
doch heute starr ich nicht nur auf mein Schuhband
Ich seh`die Leute, die Menschen, ihre Gesichter
Farben, Gerüche, Lichter, Sprüche auf Plakatwänden
Fixer, die am Ende sind
Sandler, Spendensammler, sonderbare Gestalten
fröhliche Kinder, die ihr Lächeln nicht zurückhalten
Freunde, die sich treffen
alte Menschen deren Gesichter Bände sprechen
Schöne Frauen, die ich leider nie wiederseh`..."

Vorbei
"Es tut in meinem Herzen weh, wenn ich alte Weggefährten seh‘, Schulkollegen treffe deretwegen ich mich in die Zeit zurückversetze. Der ersten Liebe, der Spielplätze all die juvenilen Schätze, die ihren Stellenwert verloren haben und im innersten Kern verborgen waren, werden plötzlich wieder aktuell, doch man bleibt rationell weil man weiß, daß diese Zeiten für ein und allemal vorbei sind. Wie ein Kleinkind an die Mama klammert sich mancher an die Vergangenheit und bleibt blind, taub, stumm. Für die Tatsache, daß auf einmal die Basis fehlt und weil für solche Phasen meistens nur die Klarsicht zählt, zieht man unter manche Kapitel lieber den Schlußstrich, denn nicht nur Räume werden muffig hält man sie zu lange luftdicht. Nichtsdestotrotz werd‘ ich dann meist melancholisch obwohl ich sehr wohl weiß nichts im Leben weiderholt sich außer vielleicht alte Serien im Patschenkino, denk zurück an Ferien am Lido, ich als kleiner Bambino mit Gelati, Mami und Papi. Ich hoffe ich bewahr‘ die Erinnerung auf wie Goldbarren im Tresor, das Tor zum Gestern bleibt geschlossen, das zum Morgen steht weit offen..."

Neinsager
Wenn ich mich nicht mehr auskenn sag‘ ich sofort „Nein“ denn ich bin dort daheim wo das Land der Jasager aufhört, weil ich faule Kompromisse nie gebraucht hab‘ und was bei Euch im Kopf ist aus dem Bauch sag‘. Auch wenn’s mal derbst und überhaupt nicht logisch ist, es ist was persönliches und philosophisches. Meine Damen und Herren worum’s sich dreht ist etwas mehr Subilität! Manche müssen’s auch noch lernen, denn sie glauben mir nicht ganz. Sie fragen mich: „Meinst du wirklich dass du dass durchziehen kannst?“ Es geht ganz einfach! Wir reden mit allen bis jeder „Nein“ sagt, dann bilden wir eine Gemeinschaft, und wenn jeder seine Netze weiter spinnte, hätten wir eine Menge Gleichgesinnte, und sind am Schluss genügend dabei, gründen wir eine Neinsager-Partei, und erobern den Planeten nebenbei. Wir sind präsent in Haupt- und Vorstädten, ziehen ihnen die Finger raus, die sie sich in die Ohren stecken, damit sie nicht so tun können, als ob sie noch nie was von uns gehört hätten. Wir retten alle mit einem Dauernein, weiße Westen werden sauber bleiben wir müssen schlauer sein! Verstehst du was ich mein? Äähm, ich glaube, nein...

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