Soy una macchina de guerra - mit einem Handstapler

Nun muss ich es einsehen, ich bin wahrlich eine "Kriegsmaschine" - nein, keine Angst, wirklich bedrohlich bin ich mit meinen knappen 1,82 m nicht und mein Aggressionspotenzial ist derart gering, dass ich sogar von Kindergartenkindern verprügelt werden könnte. Doch dennoch - ich bin gefährlich...

... wenn ich im Besitz eines Handstaplers bin. Treue Leser von "Planeta Eskoria" kennen meinen inkompetenten Gebrauch dieses Gerätes wahrscheinlich schon aus dem Artikel "Sex and the factory" doch seitdem wurde es statt besser nur noch schlimmer. Ich bin eine Gefährdung für die Allgemeinheit.

Mit todesverachtender Geschwindigkeit schieße ich mit diesem Gerät (oder besser dieses Gerät mit mir) um die Ecke (aber auch oft IN die Ecke), entgleitet meinen Händen, macht sich selbständig, ich hinterherrennend... es ist ein Trauerspiel. Meinen Arbeitskollegen, die mein Unvermögen an der Beherrschung eines Handstaplers zuerst lustig fanden, ist das Lachen längst vergangen. Sie fürchten um ihr Leben genauso wie ihre Frauen und Kinder - zum Glück gibt es bis jetzt noch keine Witwen und Waisen.

Ehrlich, ich gebe es zu, ich bin wirklich fehl am Platz, eine krasse Fehlbesetzung auch wenn die Arbeit mit einem Handstapler nur einen mickrigen Prozentpunkt meiner Arbeit ausmacht. Warum bekam ich keinen Ferialjob, indem ich weniger anrichten kann?

Warum macht mich keiner zum Bundespräsidenten (Heinz Fischer ist ja eh zur Zeit verletzt)? Weshalb werde ich nicht zum EU-Kommissionschef oder Konzernleiter ernannt? Dort würde ich bei Weitem weniger Schaden anrichten - aber halt, wenn es ein Talent von mir ist, mit einem Handstapler bewaffnet so richtig für Tumulte zu sorgen dann gäbe es da ja noch andere Alternativen...

... Mr. Bush, lassen Sie ihre Soldaten zuhause, ich marschiere in jedes Land ein und werde den Einheimischen mit meinem Handstapler das Fürchten lernen - die Atombombe schreckt keinem mehr, aufgepasst, hier kommt Miguel mit dem Handstapler!!!

... werte Abbruchgesellschaften, zum Teufel mit Kränen und Abrissbiren, ich reiße alles nieder, ich und mein Handstapler.

... liebe Filmindustrie, wer braucht schon teure special-effects wenn er mich und meinen Handstapler haben kann - Action und Slapstick-Humor inklusive.

... liebe Holzindustrie, machen wir alle Holzfäller arbeitslos und zwar gemeinsam, ihr, ich und mein Handstapler zerstören jeden Regenwald - garantiert.

... Alien-Hasser, bezahlt mich, um euch vor Alienentführungen zu schützen. Kein Marsianer wagt es, sich der Erde zu nähern wenn ich wie ein Berserker mit dem Handstapler herumheize.

... an alle Lebensmüden, vergesst teure Schlaftabletten, Kugeln für eure Schrotflinten oder teure Gondelfahrten auf einen Berggipfel. Ich schocke euch zu Tode - zwei Stunden "Miguel und sein Handstapler" genügen, um einen Herzinfarkt zu bekommen und überdies bekommt ihr sogar noch ein katholisches Begräbnis dazu - ihr sterbt ja dann aufgrund einer natürlichen Ursache und nicht durch die im Katholizismus verbotene Selbsttötung.

Wenn ich es recht bedenke sind wir eigentlich sehr vielseitig, mein Handstapler und ich ;)


Und um diesen Artikel würdig abzuschließen möchte ich noch schnell jemanden der ungenannt bleiben möchte zitieren, bevor dieser jemand auf ein Festival fuhr:

"Für ein Festival braucht man keine Nahrung... eine Palette Egger, eine Palette Löwenbräu und natürlich noch eine Palette Stiegl. Dazu noch zwei Flaschen Jägermeister und man ist versorgt. Pro Person, versteht sich ja von selbst!"

Miguel de Cervantes