Dienstag, September 27, 2005

Negativbeispiel bzw. Unmensch in Action

Da heute wieder einer dieser Tage ist, an denen das Wetter zwar mies ist, man selbst jedoch vor Datendrang überquellt wird es bzw. ist es an der Zeit ein Wenig Philosophie oder besser noch, "Alltagstipps", loszuwerden. Die werte Leserin, der werte Leser sollte ja etwas Lernen, "Planeta Eskoria" hat sich ja im Laufe der Zeit mehr und mehr dem hehren Ziel des Bildungsbloggens verschrieben. Wie also startet man einen perfekten Tag?

Man steht auf und die erste Aktion sollte ein wildes Gebrüll oder Gegrunze sein. Befreit ungemein und weckt nicht nur die animalischen Instinkte des Menschen sondern auch die armen Geschöpfe die man Familie, Freundin oder Nachbarn nennt. Absolut störend, gestört und gänzlich der Norm entweicht, aber was solls? Wer grunzt gewinnt! (wir verabschieden uns nun von den wohlerzogenen Lesern)

Danach geht es schnurrstracks ab zu einem beliebten Dealerplätzchen (findet man in jedem Ort ab ca. 20.000 Einwohner) an dem man sich erstmal mit einem "Keine Macht den Drogen" Schild hinstellt, den Scheiß Kiffern wie einst Herr Sorge erzählt, dass man was gegen Ganja hat und nebenbei eine Packung Gauloises auf Lunge raucht während man eine Liter Flasche Jägermeister leert. Ziemlich dreist, ich weiß, aber irgendjemand muss doch. (wir verabschieden uns nun von jenen Lesern, die gerne mal gegen das Betäubungsmittelgesetz verstoßen)

Nun leicht betrunken liegt nichts näher, als der Frau seines Lebens einen volltrunkenen Heiratsantrag zu machen um sie ein paar Stunden später sogleich zu ehelichen. Miguel, bist du krank? Nein, der Clou hierbei liegt, sich sogleich am nächsten Tag scheiden zu lassen (ja, man könnte auch die Ehe annulieren, aber das wäre feige). Als Grund hierbei gebe ich an: "Du bist häßlich und kann dich nicht leiden!" Und ergibt dies einen Sinn? Nein, natürlich nicht - hat schon jemals irgendetwas, dass ihr auf "Planeta Eskoria" gelesen habt einen Sinn ergeben? (wir verabschieden uns nun von den weiblichen Lesern)

Nun geht es aber schnurstracks ab zu einer Friedensdemo wo ich mich mit einem "I love George Dubya Bush" T-Shirt unter die Hippies mische. Auf entsetzte Blicke oder gutgemeinte Ratschläge dieses faulen Friedensaktivisten Hippiepacks reagiere ich mit wüsten Beschimpfungen und Drohungen. Danach demonstriere ich noch Pro Irakkrieg und entschließe mich dahingehend, ein neues Auto zu kaufen. (wir verabschieden uns nun von jenen Lesern, die noch einen Funken politischen Anstand im Leibe haben)

Nicht irgend so ein blödes 2 Liter Auto. Auch keines dieser "umweltfreundlichen" Dinger - was ich will ist ein riesengroßes, benzinverschluckendes und fußgängermordendes SUV-Vehikel. So etwas brauche ich zwar nicht, aber es ist einfach geil... nie mehr Vorrang geben - mein Frontaufprallschutz ist eine "macchina de guerra", was nicht gefällt wird einfach gerammt! (wir verabschieden uns von jenen Lesern, denen Umweltschutz und der Schutz von Leben ein Anliegen ist)

Danach organisiere ich noch einen aus jungen, skruppellosen Börsenmakler und Anwälten bestehenden Flash-Mob der sich, angeführt von mir, vor das nächste Arbeitsamt hinstellt. Dort angekommen bewerfen wir die faulen Arbeitslosen mit rohen Eiern und schreien ihnen nette Dinge wie "Asozialer" oder "Sozialschmarotzer" zu. (wir verabschieden uns nun von allen Lesern die nicht soziopathisch bzw. psychopathisch veranlagt sind)

Derart motviert entschließen wir uns noch ein kleines Lagerfeuer zu entzünden. Das Brennmaterial ist natürlich Teak-Holz, was sonst? Gegrillt wird echte Gänseleber, gestopft in Ungarn - na wenn das nichts ist. (und lieber Leser, wenn sie nur etwas Geschmack oder gesunden Menschenverstand haben, ja, dann können wir uns nun auch von Ihnen verabschieden)

Nö, ich hab keinen Bock mehr weiterzuschreiben. Das wird mir jetzt wirklich zu blöd, ich wollte ja ein Negativbeispiel bringen, etwas grauenhaftes, etwas unmenschliches. Aber so etwas liegt mir nicht und ich denke ich belasse es nun wirklich dabei. Es liegt mir doch mehr, meine eher dem "linken" Spektrum angesiedelten Schimpftirarden gegen den Kapitalismus zu frönen bzw. gesellschaftliche Vorgänge durch die Brille des Satirikers zu sehen. Alsdann, meinen lieben Leserinnen und Leser, vergesst niemals das "Achtung Ironie" - Schild hochzuhalten... der Rest geht dann von selbst. (ja, jetzt hab ich mich nun wirklich von diesem Bockmist den ich oben, wohlgemerkt sarkistisch, verbrochen habe entfernt... doch ich bezweifle, dass noch jemand übrig ist, der diese Klarstellung tatsächlich lesen wird)

Miguel de Cervantes

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