Eigentlich hätte dieses Wochenende, nach Plan, ganz anders verlaufen sollen. Doch da ich das Unglück und die Tollpatschigkeit zur Zeit gepachtet zu haben scheine, wunderte es mich nicht, dass ich das Kunststück vollbrachte, mir einige Zehen des linken Fußes böse zu verletzen. Soviel zum Thema barfuß auf einer Sandbank herumlaufen wenn die Nacht hereingebrochen ist. Natürlich stolperte ich über den einzigen Stein auf einer Sandbank, die in ihrer Fläche etwa einen halben Fußballplatz umfasste. War ja nicht anders zu erwarten. Daraufhin hatten sich alle Pläne erledigt und meine alten Kumpels, die Krücken, wurden wieder die besten Freunde des Mig-Krüppels. Wir duzen uns mittlerweile. Kein Wunder: Vor zwei Monaten eine Knieverletzung, vor einem halben Monat eine Muskelzerrung und eine Fersenprellung und nun eben ein übel zugerichteter Fuß. Aber wenigstens war es diesmal keine Sportverletzung, welche mich an meinen Parkour-Skills zweifeln lassen würde. Wer will mit mir die Pechsträhne tauschen?
Doch wenigstens hatte ich so die Zeit, das aktuelle Geschehen in der österreichischen Blogosphäre zu beobachten. An und für sich tut sich dort ja leider recht wenig. Auch wenn es viele sehr gute und beherzte Blogger gibt. Aber am Samstag wurde es fünf wackeren Bloggern ermöglicht, live vom Parteitag der alten Zombiepartei zu berichten. So verfolgte ich, die durchaus gelungene Berichterstattung, von Kollegen Tom Schaffer.
Für die Blogosphäre wird sich durch die kurze mediale Aufmerksamkeit, meines Erachtens, wenig ändern. Die ÖVP erreichte eine Zielgruppe, die sie sonst nur schwerlich erreichen würde. Aber in Stimmengewinne oder eine Einstellungsänderung, der Partei gegenüber, wird sich dies wohl nicht niederschlagen. Und die Live-Blogger konnten ein wenig Journalistenluft schnappen und die Bekanntheit ihrer Blogs etwas erhöhen. Was sicherlich kein Nachteil ist. Aber alles in allem war es wohl ein vorsichtiges Abtasten der Berührung zwischen Bloggern und parteipolitischen Veranstaltungen in "real-time".
Aber leicht verdient war die Aufmerksamkeit, die die Berichterstatter auf sich zogen, wahrscheinlich nicht. Schließlich mussten sie ja auch einen Parteitag über sich ergehen lassen. Laut meiner Erfahrung ist dies ungefähr so aufregend wie die Masern. Und auch ein schreiender und keifender Wolfgang Schüssel, wie auch aus den ZIB-Nachrichten zu ersehen war, ist nicht unbedingt das, was man für gewöhnlich als Wochenendvergnügen ansieht. Aus diesem Grund: Respekt an die Bloggerkollegen, die den Parteitag über sich ergehen ließen und, durchaus humorvoll, darüber berichteten. Ich hätte mir grundsätzlich mehr Interviews gewünscht, aber man kann nicht alles haben. Und schließlich handelte es sich bei diesen Bloggern ja nicht um bezahlte Journalisten, sondern um Blogger, die natürlich nicht alle Finessen des journalistischen Handwerkes beherrschen können. Vor diesem Hintergrund haben sie sich aber sehr gut geschlagen und die österreichische Blogosphäre gut vertreten.
gracias por estar ahì
Michael Moser
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3 Kommentare:
tja, mig!
ein herzliches Beileid, wünsch dir gute Besserung!
ich würde mal sagen, Parteitage sind nicht da neue Mitglieder zu erwerben, als die alten auf Linie zu bringen und sich von den 100%igen der Partei feiern zu lassen.
Die SPÖ-hatte auch 2 Landesparteitage und da hat man sich sicher auch solche Tiraden anhören können.
Danke für das Beileid.... aber gestorben ist ja niemand...
Jaaaaa, Parteitage sollten vornehmlich nach "innen" wirken. Aber durch ihre Inszenierung werden auch gewisse Botschaften nach "Außen" getragen. Und grundsätzlich ist alles was Politiker machen, egal welcher Colour, dazu gedacht, ein Stimmenmaximum für die Parteiund für sich zu erreichen. Auch wenn die meisten sehr stümperhaft fungieren.
ps.: ja, auch bei der SPÖ wird gerne herumkrakeelt. Auch dies ist ungustiös ;)
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