Dienstag, April 19, 2005

Das verflixte "DINGS"

"Ich muss mal schnell noch dieses DINGS auswechseln!", "Ähmm, wie hat dieser Film noch einmal geheißen, irgendetwas mit DINGS denke ich, hab ich recht?" - wer kennt nicht solche Fragestellungen oder Aussagen. Das DINGS. Es erscheint einfach immer wieder und vor allem völlig ungefragt in unserer Sprache. In jeder Konversation tritt es auf und läutet seinen Siegeszug über die menschliche Rationalität ein. Auch ich war ein Opfer des DINGS (oder DINGSDA wie in manchen Kulturen).

Es war schon lange da und es würde immer bleiben, solang die Luft den Schall tragen würde - das DINGS. Damit sind und waren eigentlich auch alle zufrieden, man findet sich damit ab, dass das DINGS Worte und Dinge einfach ersetzt. Doch nicht alle waren ihren Schicksal so ergeben das DINGS einfach zu akzeptieren. Der Widerstand gegen das DINGS war schon immer in meinem Herzen und hatte so Jahr für Jahr Zeit zu reifen und zu einer ausgewachsenen DINGS Phobie zu werden. Am Anfang meines Kampfes gegen die Windmühlen, gegen das DINGS, war ich noch unauffällig, ich agierte versteckt und im Hintergrund. Meine Methode war das Nachforschen der eigentlichen Stofflichkeit des DINGS - sprach jemand zum Beispiel von einem ominösen DINGS gab ich erst dann Ruhe mit meinen bohrenden Fragen an meinem Kommunikationspartner als sich dieses DINGS als Haus, Glühbirne, Katze oder Sicherungskasten bzw. Platine herausstellte. Dadurch wurde ich zu einem unangenehmen Zeitgenossen und durch mein stetiges Nachfragen hatten meine Mitmenschen wohl den Eindruck ich sei ein Wenig dumm.

Doch solcherart Probleme konnten mich nicht von meinem Kreuzzug gegen das DINGS abbringen. Das DINGS war ein harter Gegner sein - also musste auch ich hart agieren. Ich begann damit über das DINGS zu lachen was mir wiederum nichts als ärger einbrachte zumahl das DINGS anscheinend immun gegen das Lachen ist, der DINGSaussprecher jedoch nicht und so wurde mir unterstellt ich würde wahrlich und echt meine Gesprächspartner auslachen. Mit der Zeit wurden dadurch Freunde und Bekannte weniger. Das DINGS schien mein gesellschaftliches Leben vernichten zu wollen.

Nachdem ich bis jetzt zwar alle Schlachten im Kampf gegen das DINGS verloren hatte, der Krieg aber noch nicht entschieden war setzte ich nun alles auf eine Karte. Ich bestrafte und bekämpfte nicht mehr das DINGS an sich sondern den DINGSaussprecher. Sobald in einer Konversation das Wort DINGS erscholl erhielt der DINGSaussprecher einen mehr als strafenden Blick und in dunklen, unbeobachteten Momenten verteilte ich auch leichte Schimpfwörter. Dies zerrte an der Konstanz und hatte leider nur den Effekt, dass sich nun alle verbliebenen Freunde und Bekannten noch mehr distanzierten und ich schließlich und endlich so einsam wie ein tibetanischer Schweigemönch war.

Aber halt - kein DINGS mehr. Wahrlich, ich hörte dieses elende Wort nicht mehr, ich hörte ja gar keine Worte mehr ausser die eigenen, aber das DINGS schien besiegt. Der Krieg war gewonnen. Im Bewusstsein dieses Sieges und nahe am Nervenzusammenbruch tat ich nun das einzig Richtige. Ich ließ mich einweisen. In dieses DINGS-Klinik. Ich war ja schon fast am AusDINGSEN. Wie hieß dieses DINGS-Klinik noch einmal? Kann mir das irgendjemand DINGSEN. Ahhhhhhhm, oh mein DINGS, ich bin beDINGST vom DINGS. Und im übrigen würde ich noch anDINGSEN dass ich auch nicht mehr DINGSE that the DINGS are allright even if they DINGS might be.

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