Freitag, April 15, 2005

Ideenfindung

Nein, heute gibt es kein Posting. Es ist zum alle-Haare-einzeln-ausreißen! Der vollkommene Kreativitätsverlust des Autors ist eingetreten. Ihm fällt nichts ein, nicht einmal etwas, über das er NICHT schreiben könnte. Doch der Autor gibt nicht so leicht auf. Er beginnt damit, durch möglichst sinnlose Aktionen eine möglichst sinnvolle oder aber auch nur irgendeine Idee oder Eingebung zu erhalten.
Nun schnappt er sich seine Zahnbürste und putzt sich die Zähne. Nicht das er dies nicht schon gleich nach dem Aufstehen in aller Früh getan hat (denn dieser Autor ist beizeiten ein Frühaufsteher), doch es kann nicht schaden sich noch einmal die Zähne zu putzen. Aber es scheint nichts zu nützen, nicht einmal die Grimassen die er vor dem Spiegel schneidet und der "Zahnpastabart" der ihm vom Kinn tropft scheint in ihm eine Idee hervorzubringen. Nach einigen weiteren Grimassen und der Erkenntnis nicht gut beim Grimassenschneiden zu sein gibt er die "Mission Zähneputzen" auf.
Aber so leicht lässt sich unser Autor nicht entmutigen - wenn er schon nichts veröffentlicht dann möchte er wenigstens wissen was er nicht veröffentlicht. So erinnert er sich an einen Artikel, dass ein Kopfstand nicht nur die Hirndurchblutung sondern auch die Hirnleistung fördern würde. Nach einigen Beinahe-Umfällen gelingt es unserem Autor sich in den Kopfstand zu schwingen. Er steht Kopf und steht Kopf doch außer der Erkenntnis, durch einen Kopfstand einen roten Kopf zu erhalten ist nichts produktives in ihm passiert.
Nun wird er unruhig, so lange hat es bei ihm noch nie gedauert bis er eine Idee hatte. Er beschließt das Sport ein wohl mehr als geeignetes Mittel zur Ideenfindung sei. Also begibt er sich auf eine mindestens 80 Kilometer lange Kurzradtour in deren Verlauf er beinahe von einer älteren Pensionistin angefahren wird, er sämtliche Verkehrsregeln bricht (Einbahnstraßen sind für ihn mehr als obsolet) und er schließlich und endlich sportlich gestählt jedoch um keine Idee reicher unter der Dusche steht.
Nachdem das Duschen mehr der Körperhygiene als der Ideenfindung diente und er somit keine ideenmäßigen Erfolge feiern konnte, beginnt er nun damit alles auf eine Karte zu setzen. Ein Generalangriff auf die Sinnesorgane. So dröhnt nun zum Einen laute Musik an sein Ohr, während er den Fernseher angestellt hat um daneben in einem alten Manuskript zu lesen. Dazu hüpft er noch mehrmals auf der Couch auf und ab um schließlich und endlich zu erkennen - er hat keine Idee und wird deshalb kein Posting verfassen.
Nun fühlt er sich befreit, er hat sich damit abgefunden nichts zu veröffentlichen zumal er ja auch nichts veröffentlichen muss. Er, das Opfer seines Ehrgeizes, hat nun endlich erkannt, dass Ideen nicht herbeiführbar sind sondern dem Zufall der Chaostheorie entspringen und somit keinerlei kognitive Basis haben.
Aber halt, das Posting ist fertig. Der Autor hatte doch eine Idee, er schrieb darüber nicht zu schreiben und hat damit sogar ein perfektes Beispiel für Metakommunikation erschaffen. Und nun erkennt er, dass es sich mit dem Verfassen genauso verhält wie mit dem Leben an sich - es gibt immer einen Weg um ein Ziel zu erreichen und oftmals ist ein Seiten- oder Hintereingang genauso zielführend wie der pompös gestaltete Vordereingang. Stolz auf diese Metapher drückt er nun die Publish-Button und bestaunt sein neuestes Werk. Ihm übrigen würde er wahrscheinlich noch erwähnen: Ich würde auch nicht mehr sagen that the kids are allright even if they just might be.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Irgendwie sinnlos dieses Posting

Miguel de Cervantes hat gesagt…

Ja, jetzt kommt es mir auch irgendwie sinnlos vor...