Freitag, April 14, 2006

Kunst

Ja, endlich mal ein Salzburg-bezogenes Posting. Nein, Blödsinn. Stimmt ja gar nicht. Salzburg wird nur im weiteren Verlauf den Rahmen hierfür bieten. Selbiges könnte sich nämlich überall ereignen. In London, Hongkong, Ougadouga, Kingston oder Malaga. Ich nehme halt einfach Salzburg her. Weil ich ein verbohrter, unweltmännischer Mensch bin, dessen Horizont nicht viel weiter reicht als die Nase lange ist. Und dessen Beistrichsetzung mehr als fragwürdig ist.

Für diejenigen Leser, die (trotz meiner wirren Webauftritte) auch (oder noch immer) zu meinem persönlichen Freundeskreis gehören: Schenkt mir zu meinem nahenden Geburtstag nicht wieder irgendwelchen Krimskrams den ich eh nicht brauche und auch keinen Wein mehr – ich trinke auch so schon genug. Lernt mir besser mal die Beistrichsetzung. Damit wäre jedem geholfen und es kostet wohl auch nichts. Außer eure Geduld und Nerven. Aber das ist ja gratis, wenngleich nicht umsonst.

Egal, auf jeden Fall wären weitere 4 Jahre Schüssel und braun-blau-orange Rülpser Schergen fatal. Hat damit zwar nichts zu tun, aber ich wollte dies nur einmal anbringen. Der politischen Orientierung entsprechend und folgend. Immerhin lebt ja die Revolution nicht nur, wenn ein Depp mal wieder „viva la revolucion“ nach dem 10ten Bier gröllt/kreischt. So eine Revolution findet nämlich immer statt und ist, um ein anderes Wort zu gebrauchen, nichts anderes als Veränderung.

Wie nur unschwer aus dem Titel dieses Postings ersichtlich ist, handelt es eigentlich von Kunst. Einer Thematik, der ich mich auch schon gewidmet hätte, wenn ich zuvor nicht einen völlig kontextlosen Müll hingeschrieben hätte. So etwas kann schon mal passieren. Sollte es aber nicht. Zumindest nicht allzu häufig.

Nun denn, diejenigen die zumindest teilweise die Errungenschaften des österreichischen Printsektors genießen, haben sicherlich von den Aufregungen in der Salzburger „Kunstszene“ gehört. Da wurde geplant, am Karfreitag eine nackte Frau ans Kreuz zu nageln und es wird wohl bald einen umgestürzten Hubschrauber zu betrachten geben. Ich will hierbei nicht werten. Religiöse Gefühle sind mir egal und ich bin auch kein Altstadtschützer. Doch was mich hierbei stört, ist diese Unoriginalität mit der diese Aktionen legitimiert werden. Ist doch vordergründig für jeden nur halbwegs belichteten Menschen ersichtlich, dass es sich hierbei doch um bloße Provokationsaktionen handelt. Getarnt als Kunst. Dafür gibt es wohl höhere Subventionen. Wiederum etwas unehrlich. Wenn man provozieren will, dann muss man doch nicht in den schwammigen Kunstteich dümpeln. Etwas mehr Konsequenz meine Damen und Herren der „Kunstszene“. Scheut euch nicht, eure Aktionen als das zu deklarieren, dass sie sind: Provokation.

Dafür braucht ihr auch keine elendsgroß dotierten Subventionsfördertöpfe. Bedient euch doch einfach weniger gigantomanischer Mittel. Statt eine Million für einen umgestürzten Hubschrauber zu verschwenden, könntet ihr doch einfach eine völlig neue Aktion starten. Wie wäre es mit „Kiffen gegen Koks“ – einer Aktion, der sich sämtliche Profikokser der High-Society anschließen, um so schon lange fälliger Strafen aufgrund des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz zu entgehen. Wäre doch toll, man benutzt eine illegale Droge um gegen eine andere illegale Droge vorzugehen. Dies könnte in einem Glascontainer stattfinden und eine Webcam überträgt die vollkommen breiten und ausnahmsweise mal nicht zugekoksten Promis live ins Internet.

„Scheiße gegen den Welthunger“ wäre wohl auch toll. Dazu braucht man überhaupt nur sehr wenig Geld. Eine Eintrittskarte für die Festung und das Material für ein Katapult dürfte genügen. Pferdemist bekommt man sicher gratis von den Fiakern. Und zur alljährlichen Premiere der gerade aktuellen „Jedermann“-Vorstellung werden die Ehrengäste von der Festung aus mit Pferdeäpfeln beschossen (hierfür benötigt man das Katapult). Frei nach dem Motto: „In Afrika geht’s denn Menschen scheiße, und ihr Bonzen werdet heute mal erleben, wie das zumindest riecht!“. Der Skandal, die Provokation wäre garantiert. Inklusive Präsenz in Printmedien weltweit. Besonders humane Provokateure können ja zuvor Regenschirme an die Festspielbesucher verteilen um die Sache nicht allzu eklig zu gestalten.

Und zu guter Letzt könnte man Mozart ehren. 25 Penner der Stadt werden in Mozartoutfits gepackt und trinken vor Mozarts-Geburthaus Whiskey. Die japanischen Urlauber hätten dann endlich mal wirklich was zum knipsen und die Penner hätten einen gratis Vollrausch dafür. Jedem würde dabei geholfen.

gracias por estar ahì

Miguel de Cervantes

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