Samstag, Juli 08, 2006

Sommerlochmitteilung: Mig´s Midlife-Crisis

Heute widmen wir uns meiner Midlife-Crisis. Ja, ihr habt richtig gelesen, ich habe die Midlife-Crisis schon im zarten Alter von 22. Doch dies ist für mich nichts Neues, denn ich habe sie jedes Jahr für einige Tage. Seit meiner Volljährigkeit. Sozusagen prophylaktisch.

Und so begeben wir uns in die Denkstrukturen des Miguel de Cervantes, jenes Bloggers, der einfach forsch den Namen des großen spanischen Schriftstellers als Pseudonym annahm, jedoch soviel Pietät zeigte, zumindest das "Saavedra" nicht noch dem Namen anzuhängen. Meine Midlife-Crisis ist, wie wir jetzt erfahren haben, ein alter Bekannter von mir. Ich nenne sie aus diesem Grund Anna (weil es ein kurzer Name ist und von hinten wie von vorne gleich gelesen wird).

Nun denn, es mag sein, dass man mit meinem Alter keine Anna haben sollte, doch ich denke anders. Ich denke eigentlich sehr oft anders. Vielleicht mache ich das aus Trotz. Vielleicht aber auch nur, weil ich laut einer sehr guten Freundin "sowieso in einer eigenen Welt lebe". Doch meine Anna ist im Grunde nichts schlechtes, ich mag sie und sie ist hilfreich.

Denn ich gehe davon aus, dass ich, wenn ich nur oft genug Anna´s habe, in kleinen und verträglichen Portionen, von der großen Anna verschont bleiben werde. Also folgerichtig und zusammenfassend: Die jährlichen kleinen Midlife-Krisen sollten mich später davor bewahren, mir einen Porsche zu kaufen und mit einer Wasserstoffblonden, die vom Alter her meine Tochter sein könnte, durchzubrennen. Sozusagen wirken die kleinen Anna´s wie eine Impfung gegen die große Anna. Das selbe Prinzip wie die Zeckenimpfung, nur dass ich davon, im Gegensatz zur Zeckenimpfung, nicht krank werde.

Klar, es treten gewisse Symptome auf. Das reicht von nächtelangen Fortgehsessions bis zum Wunsch, mir neue Renn-Pedale für das Fahrrad zu kaufen. Aber dies ist doch ein kleiner Preis in Relation zu einem Porsche, oder?

Ich mag meine Anna und werde sie jetzt noch ein paar Tage strapazieren. Dafür kann ich dann in dem Alter, wo man "echte" Midlife-Krisen bekommt, also so mit fünfzig, was Vernünftiges machen. Pilze sammeln, den Weltfrieden erzwingen, mir ein Medienimperium aufbauen oder Drogen nehmen.

gracias por estar ahì

Miguel de Cervantes

ps: und wem diese Story langweilte, den verweise ich gerne auf ein altes Fake-Interview, das einst ein Kumpel in der Rolle des Reporters (er bereute dies sehr schnell) mit mir durchspielte und dessen Erkenntnisse über folgenden Link erreicht werden können (ja, ich stöberte wieder mal in alten Postings herum)

Das Miguel de Cervantes Fake-Interview

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