
Doch wie dem so ist, lassen sich jahrtausendealte archetypische Verhaltensmuster nicht so einfach durch ein paar Jahrzehnte Moderne hinwegwischen. Das Jäger und Sammler Gen ist noch immer vorhanden und von Zeit zu Zeit übermannt es Mann.
Dies kommt etwa beim Grillen an einem Lagerfeuer zu Vorschein. Ich hasse mich selbst dafür, aber jedes mal, wenn es ans Holz holen geht, benehme ich mich wie der ärgste Diktator und scheuche meine Mitgriller in das dichteste, zeckenverseuchteste und vor Ungeziefer nur so wimmelndste Unterholz. Zum Holzklauben. Damit ich nicht so alleine bin, in meinem Wahn, ein "großes" Feuer zu machen. Jaja, ich will ein "großes" Feuer und lasse alle anderen mitleiden.
Als Jäger und Sammler könnte man auch Fische fangen oder Wildtiere erschießen. Liegt mir aber beides nicht, da ich, mit Ausnahme von Moskitos, keine Tiere umbringe. Das wäre nämlich nicht nett!
Nachdem Pflanzen nicht schreien und flüchten können, bleibt als letzte große Bastion des Jäger- und Sammlernostalgietums noch die Jagd nach Pilzen und Schwämmen, was blöd ist, weil ich beides nicht esse. Aber das Jäger- und Sammlergen will befriedigt werden und so kann schon einmal ein Nachmittag damit zugebracht werden, jene unsäglichen Gewächse aufzuspüren. Sie zu sichten und eiskalt aus ihrer irdischen Existenz zu reißen. Kein Unterholz ist zu dicht, kein Hang zu steil, kein Weg zu lang. Das Jäger- und Sammlergen befiehlt... und der archetypisch gesteuerte Möchtegern Jäger- und Sammler leistet dem Folge. Eigentlich traurig, oder?
gracias por estar ahì
Miguel de Cervantes
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