Freitag, September 29, 2006

Wahl


Am Sonntag ist es wieder so weit... wir haben die Wahl. Ob wir mit unserer Wahl wirklich etwas verändern können, in unserem Sinne, sei dahingestellt. Hier haben glühende Demokraten, abgeklärte Rationalisten und frustrierte Pessimisten immer verschiedene Meinungen - und sie werden geteilt bleiben wie Jerusalem. Auch die Frage, ob wir zwischen Not und Elend, zwischen Pest und Cholera oder doch zwischen ernsthaften Alternativen zu wählen haben, ist eine Fragestellung, die jeder für sich klären sollte.

Stellt euch vor es ist eine Wahl und keiner geht hin? Das wäre einmal was! Was würde wohl geschehen? Es wäre interessant, dies herauszufinden. Doch dennoch mein Appell. Leute, geht wählen!

Wählt jene Partei, von der ihr euch am meisten erwartet. Wählt jene Partei, von der ihr das Gefühl habt, am wenigsten beschissen zu werden. Wählt jene Partei, die am ehesten euren Wertvorstellungen entsprechen. Wählt jene Partei, deren Parteiprogramm euch plausibel scheint. Oder ihr wählt ungültig. Auch dies ist eine Möglichkeit. Kreuzelt von mir aus alle Parteien an und schreibt "lauter Perverse" dazu... auch so kann man seine Wahl treffen. Doch was immer ihr auch wählt - wenigstens habt ihr gewählt.

Zeigt den Parteien, dass ihr, wenn ihr schon fast nichts, dann doch wenigstens ein bisschen was zu sagen habt. Zeigt ihnen, dass ihr keine hirnlosen Schafe seid, die es nicht merken, wenn Lobbyisten im Geheimen über die Zukunft von Menschen entscheiden. Zeigt ihnen, dass ihr wachsam seid, zeigt ihnen, dass es euch noch gibt.

Die Politik eines Landes ist nur so gut oder so schlecht, wie die Bevölkerung, die sich damit befasst. Überlassen wir die Kontrolle der Politik nicht selbsternannten Kontrollparteien oder Einzelpersonen. Wir sind das Volk, wir sind der Staat... wenn wir nicht wollen, dass wir beschissen werden, dann müssen wir selbst damit anfangen, zu kontrollieren, uns zu informieren und zu argumentieren.

Nur wenn wir damit beginnen, uns mit der Politik zu befassen, erlangen wir die Kenntnis über das "Business". Und so können wir verhindern, dass unsere Demokratie mehr und mehr zur Parteiendiktatur wird - eine Parteiendiktatur, die in der Hand des Kapitals und der Lobbyisten ist.

gracias por estar ahì

Miguel de Cervantes

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