Hatte ich einmal erwähnt, dass die Illegalität der Drogen, der Schmuggel von Menschen und der legale wie illegale Waffenhandel die drei großen Geschäfte der Welt sind? Das Öl muss man auch noch hinzufügen. Ja, ich glaube das habe ich einmal erwähnt. Doch so richtig stimmen tut dies nun auch wieder nicht. Natürlich, man könnte meine vormaligen Thesen durch gewisse Zahlen und Schätzungen verifizieren... aber ich traue ja sowieso keiner Statistik, an der ich, als alter Faker, nicht rumgetrickst habe (Achtung-Ironie-Schild hebend). Denn die Wahrheit liegt dort draussen!
Nein, nicht dort draussen, dort DRAUSSEN liegt sie... Kopf ein wenig nach links drehen. Ja, noch ein Stück. Ein kleines bisschen noch. Und jetzt einen Handstand. Einhändig... ja, genau. Dort DRAUSSEN, das meinte ich. Siehst du es, das Big Business? Na eben, sagte ich doch.
Ladies und Bauern, wir haben des Rätsels Lösung im Blickfeld. Das "richtige Big Business", jene Sparte der Wirtschaft, die alle 4 Jahre ein Wettrüsten der Nation erfordert - zu olympischen Spielen. Die Sportindustrie - sie ist es, sage ich, sie ist der Feind! (Wie dramatisch von mir, ich sollte mich echt einmal zusammenreißen. Schließlich bin ich nicht Shakespear´s krakeelender Dänenprinz!)
Doch es ist jedes Mal wieder ein Schauspiel einer beinahe kishonschen Situation, eine Tragikömodie von den Ausmaßen der "Monty Pythons", wenn man die Straßen Österreichs betritt. Circa fünf Minuten dauert es, bis der erste Lance Armstrong, mit perfekt geschmierten Rennrad, bunten papageifarbenen Renntrikot und der Geschwindigkeit von gemessen 15 kmH und einem puterroten Kopf meinen Weg kreuzt. Mein lieber Möchtegern-Racer, es tut mir leid, Sie wurden beschissen. Denn für 15 kmH genügt ein altes Waffenrad und ein Lodenmantel. Die Unmenge an Kohle, die Sie für all den unnötigen Krimskrams, den Sie eh nicht nutzen, das heißt in Geschwindigkeit umsetzen können, hätten Sie sich sparen können. Sie sind der Sportartikelindustrie auf den Leim gegangen. Sie waren nicht, Sie werden nicht und Sie können niemals Lance Armstrong sein - weil Sie kein Talent dazu haben. Nicht einmal Ihre Ausrüstung kann dies verbergen. Legen Sie Ihre Kohle besser in Herztabletten an - denn bei Ihrer Gesichtsfarbe werden Sie sie bald brauchen.
Oder jene Jogger, die sich, ausgerüstet mit Pulsmesser, "intelligenten" Laufschuhen und Transtex-Textilien einige Kilometer durch die Landschaft schleppen. Es ist fies, ich weiß, doch ich lasse es mir nicht nehmen, diese Leute rückwärts zu überholen. Selbst nach 15 Kilometern Dauerlauf ist das kein allzu großes Problem nicht. Und wenn wir ehrlich sind - wem von uns gefällt es nicht, jemanden anderen zu demoralisieren? Leute, mehr Mut und Wille zu den kleinen Bosheiten des Lebens. Das nächste Mal überhole ich nicht nur im Rückwärtsschritt, sondern zünde mir dabei noch eine Zigarette an - das wäre doch mal was!
Für Laufsport oder die Sonderform Parcour genügen einige grundlegende Dinge. Schuhe (okay, ein bisschen Dämpfung schadet nicht - ich will ja nicht katholischer als der Papst sein), Socken, eine Hose und ein Shirt (wenns kälter wird dann durchaus Longsleeve). Alles andere ist nichts anderes als bloße Eitelkeit.
Eine große Freude bereiten mir jedoch immer die Karawanen der Nordic-Walker. Ausgerüstet mit den neuesten Carbon-Stecken, 80er Stirnband am Kopf (möglichst grell) und wirklich eigenartiger "Sportkleidung" durchwandern sie zügig die Lande. Ich will nichts böses darüber sagen, solche "Sportler" bereiten mir immer wieder kleine Lachkrämpfe. Ich lache gerne - und möchte mich an dieser Stelle einmal hochoffiziell bei all den Steckengehern dieser Erde für ihr urkomisches Hobby bedanken. Das meine ich so, wie es hier steht, ganz ohne Ironie oder Sarkasmus.
Letztes Thema: Fitnessstudios. Letztens fragte mich eine Freundin, warum ich nicht ins Fitnessstudio gehe. Denn immerhin mache ich ja soviel Sport und im Fitnessstudio geht das besonders toll. Pfui Teufel, soll ich mich auf Geräte legen, die zuvor jemand anderer angeschwitzt hat? Damit ich Muskeln bekomme, die völlig nutzlos sind (Stichwort: Waschbrettbauch)? Nein danke, ich laufe lieber durch Augebiete oder in der Stadt - außerdem kann man dazu toll Musik hören und auf den Boden spucken. Und dafür bezahle ich gar nichts!
Sportartikelindustrie - ihr kriegt mich nicht! Never ever!
gracias por estar ahì
Miguel de Cervantes
Donnerstag, Oktober 05, 2006
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