Dienstag, Februar 06, 2007

"Der Herr der Kanzlerschaft"

Es geschah, als ich einmal mehr genötigt wurde, mir den Film mit den zwei Schwulen am Berg anzusehen. Nein, die Rede ist nicht von "Brokeback Mountain" sondern vom "Herrn der Ringe". Ich konnte diesen Film noch nie sonderlich leiden, diese Einstellung änderte sich auch nicht dadurch, dass ich alle heiligen Zeiten dazu genötigt werde, wie bereits erwähnt, mir diesen Film (bzw. die Filme) anzusehen. Und so geschah es, wie es geschehen musste. Während sich die beiden Hobbits, Frodo und Samweis, immer näher kamen (küsst euch doch endlich, dann habt ihr es hinter euch) fiel der Schreiberling in einen kurzen Schlaf, der von einem Traum begleitet wurde. Nun liegt es an mir, diesen sonderlichen Traum, wiederzugeben.

Ich fand mich selbst als eine Art dritter Person wieder. Vor mir erstreckte sich eine Ebene, die von drei Gestalten bevölkert wurden. Die ersten beiden waren durchaus als Halblinge zu bezeichnen. Sie nannten sich "die Wähler" und trugen etwas bei sich, dass man als "die Kanzlerschaft" bezeichnen könnte. Ihnen voraus, mal auch hinterher, stapfte ein sonderbares Wesen. Nun begriff ich, schon im Traum, dass dieser Traum meine eigene, abgefuckte Version eines politischen "Herrn der Ringe", oder besser einem "Herrn der Kanzlerschaft" darstellen musste. Und an den Spezialeffekten wurde wieder einmal gespart. Vielen Dank an meine Phantasie.

Die beiden "Wähler" entschliefen, als die Nacht anbrach. In diesem Moment stahl sich das sonderbare Wesen fort und ich, als unbeteiligter Dritter, schlich ihm hinterher. Das Wesen ließ sich in einer Sandkiste (was hat eine Sandkiste in meinem Traum zu suchen?) nieder. Und dort entspann sich ein Monolog, der eigentlich ein Dialog war, jedoch nur vom sonderbaren Wesen getragen wurde. Klingt kompliziert, doch einfach ausgedrückt, das sonderbare Wesen splittete sich auf. Zum einen in den "Fredi", zum anderen in den "Alf" - natürlich in einer Person. Genug der Rede, auf zum Dialog:

Alf: "Meine Kanzlerschaft. Ich will sie. Um jeden Preis. Ich muss sie haben!"
Fredi: "Aber die Wähler waren so gut zum Fredi. Ich kann sie nicht betrügen. Nein... ich muss sie nicht haben, meine Kanzlerschaft."
Alf: "Doch, doch! Garstige Wähler. Sie müssen mir die Kanzlerschaft geben. Ich will sie haben. Egal wie. Meine Kanzlerschaft!"
Fredi: "Aber ich darf die Wähler nicht enttäuschen. Sie waren so nett zu Fredi. Ich muss ehrlich sein zu ihnen."
Alf: "Blödsinn. Nur die Kanzlerschaft zählt für den Alf. Versprechen sind egal. Ich will sie haben, meine Kanzlerschaft."
Fredi: "Aber wir müssen ehrlich sein. Wir haben versprochen, zu den Wählern ehrlich zu sein. Die Wähler sind unser Freund. Wir müssen gut sein zu den Wählern."
Alf: "Bahhh, pfui Versprechen. Versprechen sind nichts wert. Nur meine Kanzlerschaft ist wichtig. Ich will sie haben, jetzt. Meine Kanzlerschaft. Meine schöne, glänzende Kanzlerschaft."
Fredi: "Böser Alf. Wir müssen uns an das Halten, was wir versprochen haben..."

An dieser Stelle wurde ich, etwas unsanft, aus meinem Traum gerissen. Der "Herr der Ringe" befand sich bereits an jener Stelle, an der er circa 10 Mal endet. Wie oft kann man einen Film enden lassen? Wie die Geschichte mit dem Alf und dem Fredi im Traum ausging, kann ich leider nur mehr erraten. Und die Moral von der Geschichte? Eigenartige Träume hat man, oder nicht bzw. den "Herrn der Ringe" mag man, oder nicht. Oder so...

gracias por estar ahì

Miguel de Cervantes

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