Freitag, Februar 09, 2007

Paris killt den Regenwald

Nein, die Rede ist nicht von der Welthauptstadt der Liebe, der unter-der-Brücke-Schläfer und des Parkours. Die Rede ist von der Hilton Paris. Man mag jetzt denken: Nicht noch so ein Hilton-Posting und fürwahr, die omnipräsenz dieser jungen Frau nimmt schon epidemische Ausmaße an. Aber wenn jeder über sie schreibt, dann will auch ich hier nicht zurück stehen. Zumal ich ja auch bei der Weltbeobachterin immer wieder auf Paris-Artikel stoße - meine persönliche "Paris-Quelle" Nummer 1. Damit kann auch ein Ignorant, wie meinereiner, up-to-date sein!

Es war mir egal, als Paris Hilton einen miesen Porno drehte, man muss ihn sich ja nicht ansehen. Es war mir egal, als Paris Hilton in einem Horrorfilm ihr jämmerliches Schauspieldebüt gab, ich bin ja ohnehin kein Freund von Horrorfilmen. Ja, es war mir auch egal, als sie ihr "musikalisches Werk" in die Kategorie des Ska einreihen wollte - auch wenn sich der, von mir hochverehrte Desmond Dekker, seines Zeichens "Godfather of Ska", wohl einige male im Grabe umgedreht haben dürfte. Es war mir auch egal, dass Miss Hilton es schafft, ohne offensichtliche Talente vorweisen zu können, aus allem, was sie anfasst, "Gold machen" zu können. Ja, auch das Goldeseldasein der Miss Hilton war mir egal - nur kein falscher Neid.

Doch die Bewerbung von Prosecco aus der DOSE verzeihe ich ihr nicht mehr. Nein, auch meine Toleranz kennt Grenzen. Erst einmal Prosecco... pfui, wie kann man ein solches Gesöff bewerben? Wie geschmacklich verwirrt muss man sein, um Prosecco "genießen" zu können. Wenn schon alkoholische Getränke, dann bitte Bier oder Wein. Am besten Stiegl-Bier, denn Stiegl-Bier ist das beste Bier (und diese These stelle ich ganz ohne Pay-Per-View System und nicht wegen der sympathischen PR-Beraterin des Unternehmens auf).

Doch das derbste an der ganzen Sache ist es ja, dass dieses Prosecco-Gesöff in der Dose angeboten wird. Ja hat denn Miss Hilton im Themenschwerpunkt Klimawandel des ORF und den globalen Diskussionen der vergangen Wochen nicht aufgepasst? Ja darf die denn das?

Weiß doch heutzutage jedes Kind, dass Aluminium aus Bauxit gewonnen wird. Und dessen wichtige Lagerstätten befinden sich, zu einem guten Teil, im brasilianischen Regenwald, der nicht nur, aber auch deshalb abgeholzt wird. Die Folgen der Abholzung des Regenwaldes, neben den Ozeanen die "Lungen" der Erde, sind fatal. Klimakatastrophen, ein Ungleichgewicht in der CO2-Verwertung und und und... Schämen Sie sich, Miss Hilton. Schämen Sie sich, für ein solches Produkt, in einer solchen Verpackung, Werbung zu machen!

Aber es geht noch weiter. Nicht nur die Gewinnung des Rohstoffes für die Dosen belastet die Umwelt. Die Herstellung von Aluminium verschlingt Unsummen an Energiekosten. Energie, die vorwiegend aus kalorischen Kraftwerken gewonnen wird. Kalorische Kraftwerke sind wahre CO2-Schleudern. Pfui, Miss Hilton, schämen sie sich für das Produkt, dass sie bewerben!

Und aufgrund der Wichtigkeit im Kommunikationsmarkt, die "Planeta Eskoria", mit ihren durchschnittlich 10täglichen LeserInnen einnimt, bin ich mir sicher, dass sich Miss Hilton meine Kritik zu Herzen nehmen wird.

gracias por estar ahì

Miguel de Cervantes

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

erstmals Danke, für die Werbung meines Blogs! ;-)
Zweitens, die Paris und grüne Politik!
Das wäre genauso, wie Strache auf der Opernballdemo!
Abgesehen davon, das es unheimlich schwierig ist aus der Dose zu trinken, finde ich wie du Prosecco wirklich Bäh! Vor allem Rich Prosecco!
Ich bevorzuge lieber
poor-water!
Lg

Miguel de Cervantes hat gesagt…

Strache bei Opernballdemo? DAS wäre allerdings mal interessant zu sehen ;)

Poor-Water? Armes Wasser? Kenne ich gar nich :)ahhhhhhhhhhhhhhhh, Wortspiel!!!

Ne, aber Prosecco ist ja echt das letzte und aus Dosen trinkt man, wenn schon, beim Bergsteigen (weil Flaschen schleppen bei Bergtouren blöd ist)... aber sonst nicht.

Aber mit wenig Verständnis für "grüner" Politik ist die Paris ja nicht alleine. So gibt es etwa in Österreich KEINE Partei, die "grüne" Politik bettreiben würde. Nicht mal DIE GRÜNEN. Statt sich ernsthaft mit der Thematik auseinanderzusetzen, werden halt weiterhin Phrasen von "Nachhaltigkeit" gedroschen. Jaja, das ist dann eben die Hiltonisierung der Klimapoltik :)

greetz