Freitag, März 02, 2007

Hallo, liebe Leserinnen & Leser!

Ich danke Mig nun auch als Autorin die Planeta Eskoria mitgestalten zu dürfen! Mein Lieblingsgenre sind satirische Geschichten, doch bevor ich lang um den heißen Brei schreibe lest selbst...

Viel Vergnügen,
yours fotogenius


Kurskova & Kurskovic,

Kurskova liebte ihren Gatten Kurskovic. Er war Russe und er war leidenschaftlich und so kam es nicht selten vor, dass er auch seine Arbeit mit ins Bett nahm. Wäre Kurskovic einer – sagen wir – anständigen Tätigkeit nachgegangen, wäre das ja an und für sich nicht schlimm gewesen, doch du musst wissen er war ein Fleischermeister, der für niemand geringern als den KGB arbeitete…

…eines Abends wandte Kurskova sehnsüchtig ihren Kopf zur Bettseite ihres Gatten, in der Hoffnung sein vertrautes Gesicht zu erblicken. Doch statt ihrem geliebten Kurskovic fand sie lediglich ein blutiges Rinderauge neben sich liegend vor …

… Trauer und Schmerz erfüllten sie. War es einst Kurskovic gewesen, der den Familien KGB-widerständischer Freigeister, derart makabere Abschiedsgeschenke von ihren – auf ‚mysteriöse’ Art – dahingeschiedenen Mitgliedern hinterließ, so sollte dieses bluttriefende Rinderauge wohl nun ihr den Tot ihres Gatten symbolisieren…

…Kurskova erinnerte sich an all die schönen Stunden, die sie mit Kurskovic verbracht hatte. Sie erinnerte sich an die innigen Momente die sie zu zweit verbrachten, im Beisein ihrer brennenden Leidenschaft, welche sie für einander empfanden…

…Langsam wurde Kurskova jedoch bewusst, dass ihr Gatte nie mehr zurückkehren würde und sie begann das blutige Rinderauge, als das zu erkennen, was es für sie war – das letzte physische Andenken an den Mann den sie liebte…

Kurskova betrachtete das blutige Etwas auf Kurskovics Bettseite nun aus einer anderen Warte. Das Rinderauge, das letzte Bisschen Kurskovic das ihr geblieben war, das sollte ihr nicht auch noch genommen werden dachte sie und führte den blutumschwemmten Rinderaugapfel langsam zu ihrem Mund, um ihn sich einzuverleiben …

… Kurskova hatte es getan, sie hat das letzte Bisschen was ihr von Kurskovic geblieben war, nun für immer verinnerlicht - zumindest bis zum nächsten Stuhlgang, doch dieser Gedanke war ihr in diesem Moment fern, denn es war der symbolische Gedanke, der Gedanke daran, dass sie für immer ein Stück Kurskovic in sich tragen würde, der nun Macht über ihren Verstand ergriff…

… während Kurskova in Gedanken an Kurskovic schwelgte, auf dem ehelichen Bette liegend, vernahm sie ein ihr bekanntes Summen, Kurskovics Summen. War es sein Geist, der Kontakt zu ihr suchte? Eine andere Möglichkeit konnte es doch nicht geben, denn das blutige Rinderauge – nun für immer ein Teil von ihr – konnte ja nur den Tod Kurskovics bedeuten, oder?
Plötzlich öffnete sich die Badezimmertür und leibhaftig Kurskovic trat aus ihr heraus. Er war spätnachts nachhausegekehrt und hatte eine Dusche genommen. Nun war er im Begriff sich neben Kurskova für die Nacht zu betten…

…Kurskova sprach ihn wütend und von Ekel ergriffen auf das blutige Rinderauge an, welches sie auf seiner Bettseite vorfand. Kurskovic rülpste ein lapidares und sichtlich unergriffenes ‚Ups hab ich wohl versehentlich mitgenommen, haha haha haha’ in den Raum. Kurskovas Ekel steigerte sich ins Maßlose, sie hatte das bluttriefend Rinderauge verspeist, im Glauben es sei das letzte Andenken an ihren geliebten Kurskovic. Ihr Ekel nahm überhand und vernebelte ihre Sinne, schließlich packte Kurskova ein Messer und erstach ihren geliebten Gatten Kurskovic aus Zorn. Punkt. Aus.

5 Kommentare:

Miguel de Cervantes hat gesagt…

Makaber, makaber, makaber... Big Up!!!

Anonym hat gesagt…

Ham ham... Hunger! :P

Aber auch wenn Tote semantisch wahrhaftig tot sind so hängt der Tod doch trotz phonetischer Auslautverhärtung im Deutschen orthographisch dennoch an seinem d.

привет!

Anonym hat gesagt…

Nice Story

_SGS_

Miguel de Cervantes hat gesagt…

Beim genaueren Durchlesen blieb ich bei folgendem Satzfragment unweigerlich stecken, da ich es einfach genial finde:

"Das Rinderauge, das letzte Bisschen Kurskovic das ihr geblieben war..."

Das ist großer (schwarze)-Satire-Stil. Ich bin begeistert, auch wenn mir ein bisschen gruselt ;)

Anonym hat gesagt…

blutig blutiger Kurskova