Der Schreiberling ist begeistert von Tendenzen, die sich in den vergangenen Tagen ergaben. Zuerst regte sich der Urlaubspatriotismus bei deutschen Politikern, nun zog auch Landwirtschafts- und Umweltminister Pröll nach. Worum es geht? Um das Klima zu schonen, sollte auf Flugreisen verzichtet werden!
Und nun freut sich der Schreiberling wegen mehrerlei Gründe. Zum Einen hat der Schreiberling seit Jahr und Tag Flugangst, was ihn zwar noch nie gehindert hätte, zu fliegen, dasselbe jedoch etwa unangenehm erscheinen ließ. Aus diesem Grund zieht es der Schreiberling nach Möglichkeit auch vor, mit der Bahn zu verreisen. Auch wenn Interrail schon lange nicht mehr so günstig ist, wie es einst war.
Aber ich freue mich auch für die Österreich-Werbung. Und wundere mich gleichsam, dass all die glorreichen und grenzgenialen Werbe- und Marketinggenies, der österreichischen Tourismusbetriebe, den Umweltfaktor in ihrer Propaganda "pro Urlaub in Österreich" nie wirklich erkannten. Nein, da muss schon der Pröll kommen, um auf der Klaviatur des Umweltschutzes zu spielen. Doch wie dem auch sei - Urlaub in Österrreich wird in ökobewussten Gehirnen wohl wieder chic, wenn nicht gar "cool" werden.
Doch nun Spass bei Seite. Da wird seit den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts die Tendenz der Privatisierten Mobilität propagiert und auf einmal sollte es schlecht sein? Das ist nun doch einigermaßen gemein. Was gestern noch "hui" war wird auf einmal "pfui". Verpönt die Zeiten, an denen man nach getaner Fernreise die Zurückgebliebenen mit Fotos oder gar Dias langweilen konnte. In Zukunft gibt es wieder Fotos von der Zenzi, ihres Zeichens Tiroler Biokuh.
Klar, der Flugverkehr macht schon eine Menge Dreck. In anderen Worten: knapp 2 % des CO2 Ausstoßes in Österreich. Und warum man für einen schlichten Strandurlaub zehntausende Kilometer weit fliegen muss, sah ich noch nie ein. Denn Meer ist schließlich Meer. In Italien wie auf den Seychellen salzig, und mal mehr, mal weniger verschmutzt. Strandurlaube sind ja sowieso eines jener Dinge, die man getrost "den Anderen" überlässt. Doch wie dem auch sei - Urlaub in Österreich schont das Klima und lässt sich gut vermarkten... anscheinend... sagt er halt... der Pröll.
Nun könnte man Einlenken, dass die Thematik des Straßenverkehrs und der Industrieabgase im Grunde weit wichtiger wären. Demzufolge wäre dieses quasi-patriotische "Ösis bleibt zu Hause" wohl auch ein kleines Ablenkungsmanöver. Doch wollen wir dies wirklich unterstellen? Ich sage ja, ich sage nein...
Überdies ist die Einführung einer Kerosinsteuer durchaus eine Überlegung wert. Bezahlen würde sie, wie üblich, der Konsument. Doch wenn es so lustige Steuern wie die "Luftsteuer" gibt, die im Grunde nichts mit Umweltschutz zu tun hat, dann kann man auch eine Kerosinsteuer einführen. Im übrigen bin ich der Meinung, auch wenn ich zu nichts und niemandem eine Meinung habe, dass es nie zuviele Steuern geben kann. Denn damit kann man so toll steuern...
gracias por estar ahì
Miguel de Cervantes
Montag, März 05, 2007
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