Am 21. April werden in Obertauern nicht nur die feschen schwedischen Skihaserl, beim après ski, "blau" sein. Nein. Zu Promotionzwecken wird ein gesamter Hang mit blauer, biologisch unbedenklicher, Farbe eingesaut. Dazu findet eine "Schatzsuche" statt. Im Grunde eine völlig verblödete Aktion, doch sie scheint Sinn zu haben. Denn immerhin berichte sogar ich von diesem völlig unrelevanten und total schwachsinnigen Treiben. Aber es ist halt einfach ein ungewöhnliche Aktion.
Wiewohl... eigentlich doch nicht. Denn Österreich hat eine lange Tradition in der Umfärberei. Zumindest auf politischer Ebene lässt sich das Farbenspiel, nach fast jeder Wahl, beobachten. Da werden manche vormalige Günstlinge aus ihrem Amt gelobt, versüßt durch einen "golden handshake", auf dass der aktuelle Günstling, mit dem nunmehr richtigen Parteibuch, den Dienst an der Allgemeinheit antreten kann. Bezahlt wird dieses, durchaus teure, Umfärbe-Vergnügen der Parteien aber nicht aus ihren Geldern. Nein, dafür muss dann doch wieder die Allgemeinheit, die Steuerzahler, ihre Geldtascherl öffnen.
Böse Zungen behaupten, dies würde vom Vorstandsdirektor bis zum Hausmeisterposten reichen. Dies halte ich jedoch für ein Gerücht. Viel eher betrifft es nur die wirklich "guten" Jobs. Also die, wo wirklich einiges an Geld zu verdienen ist. Die treuen und treuesten der Parteigänger wollen bei Laune gehalten werden. Der Hausmeisterposten, wenngleich auch wichtig, fällt wohl nicht in diese Kategorie. Aber wie dem auch sei - es wird umgefärbt, dass es eine Freude ist. Besonders am Küniglberg nimmt und nahm dies schon immer beinahe olympische Ausmaße an.
Dieses Treiben ist, und dies haben alle politischen Couleurs gemein, ein Spass für alle relevanten Parteien. Wahrscheinlich lernt man die Umfärberei, wenn nicht gar auf der Volkshochschule, dann zumindest in den Parteiakademien unserer glorreichen österreichischen Parteien. Besonders beliebt sind diese Kurse im Kombi-Abo mit Neuro-Linguistischer-Programmierung, dem Weinseminar für Fortgeschrittene und den Heimatweisen-Liederabenden. Umfärben als politische Disziplin eben. Alle kritisieren es, aber jeder macht es. Genauso wie unnütze Autofahrten, rauchen in geschlossenen Räumen und Nasen bohren. Ungustiös, aber halt doch weit verbreitet.
In Linz wurde übrigens eine Pensionistin von einem Feldhasen angefallen. Blöd für die Pensionistin und den nunmehr toten Hasen, aber ich hatte kein schlechtes Gewissen, als ich darüber herzhaft lachen musste. Dieses Hasen-Ding hat mit der Thematik zwar, im engeren Sinne, nichts zu tun, ist aber dafür tierisch schräg. Sollte dies in Zukunft vermehrt passieren, so plädiere ich dafür, Linz in eine etwas beruhigendere Farbe umzufärben. Grün wäre schön. Denn dieser Farbe wird, in der Farbenlehre, eine beruhigende Wirkung zugesprochen. Vielleicht hilft es ja um zukünftige Attacken der Killerhasen zu vermeiden. Denn wie wir alle wissen: Prävention ist, langfristig gesehen, nicht nur intelligenter, sondern auch billiger als im Nachhinein den Scherbenhaufen aufzuräumen. Oder wir lassen einfach alle Feldhasen im Großraum Linz abknallen. Dies wäre aber die etwas barbarischere Lösung.
gracias por estar ahì
Miguel de Cervantes
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2 Kommentare:
dies mit dem Hasen,
war sicher auf der Titelseite von der Krone, von Österreich und von den unsäglichen Gratisblättern
ne, glaub ich gar nicht... aber berichtet haben sie sicher davon... is aber echt schräg... ich find die gratisblätter nicht mal so übel... da weiß man wenigstens, dass ihre kunden die anzeigenindustrie sind... nicht so wie bei kaufzeitungen, die einem vorgaukeln, dass sie für den leser gemacht würden... jaja, eine zeitung--> Anzeigenblatt mit redaktionellen Beiträgen
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