Aus dem "lokalen Durex Report" von 2004 geht hervor, dass 42 % der befragten Österreicher ihren Partnern und Partnerinnen bereits fremd gingen. Ich hege den Verdacht, dass diese Zahl auch heute noch eine gewisse Gültigkeit besitzt. Zugegeben wird dies selten, sonst hätten wir es ja alljährlich mit einer wahren Single-Schwemme zu tun. Der Fehltritt, moralisch nicht zu rechtfertigen, wird also geheim gehalten.
An anderer Stelle scheint die Geheimhaltung auch groß geschrieben werden. Da muss es sich nicht einmal um einen Seitensprung handeln. Etwa beim Ehepaar Wolf, welches der Öffentlichkeit wirklich weismachen will, dass Herr Wolf nichts von Herrn Steiningers Zuwendungen an Frau Wolf bzw. das Unternehmen der Wolf´s gewusst hätte. Ich weiß, ein übel formulierter Satz.
Aber wer glaubt dies? Ich wage die kühne Behauptung aufzustellen, dass selbst ein Geriatriker, eben aus einem langdauernden Koma erwacht, mit Anzeichen von fortgeschrittenem Alzheimer dieser Darstellung der Wolf´s keinen Glauben schenken würde. Und durch die widersprüchlichen Aussagen des Ehepaars Wolf wird es wohl nicht allzu schwer sein, die unrichtigen Versionen von den tatsächlichen Vorkomnissen der Ereignisse zu trennen. Wenn dazu der (politische) Wille gegeben ist - was ja gerade bei der ÖVP nicht immer der Fall zu sein scheint.
Aber werfen wir einmal kurz sämtliche Denkfähigkeiten und kritischen Haltungen über Bord. Gehen wir, nur einmal ganz kurz, davon aus, dass jeder Mensch, auch die Wolf´s, die Wahrheit sagt. Und glauben wir , nur für eine Sekunde, dass Herr Wolf wirklich so ahnungslos war, wie er und seine Gattin es nun behaupten. Ja, dann bleibt uns nur eines übrig: Liebes Ehepaar Wolf! Ihr habt ein Problem. Ihr schweigt zu viel. Aus Geheimniskrämerei entsteht selten Gutes. Ihr scheint nicht zu reden, nicht zu kommunizieren. Dies beeinträchtigt das Eheleben nachhaltig, wie es euch Gerti Senger sicherlich erklären könnte. Geht zur Paartherapie. Die Scheidungsraten sind hoch genug in diesem Land. Ich mache mir ehrlich, aus dem tiefsten meines Inneren, Sorgen um euch. Aber nun wieder Scherz beiseite...
Neben den Steuerzahlern, die bei wirklichen oder tatsächlichen Korruptionsfällen die geneppten sind, gibt es auch ein weiteres Opfer der "Causa Eurofighter". Die Kommunikationsbranche insgesamt. Da versucht etwa der Public Relations Verband Austria (PRVA) Jahr für Jahr Fortschritte in der Professionalisierung zu erreichen, das Image und die Glaubwürdigkeit von Kommunikationsberuflern zu erhöhen... doch dann kommen ein paar Steininger´s, Rumpolt´s und Wolf´s daher und vernichten alle Anstrengungen durch Geschäftspraktiken, die in keinster Weise den, nicht verpflichtenden, ethischen Codizes der Branche entsprechen. Die Kommunikationsberufler (vornehmlich der PR) sind in der öffentlichen Wahrnehmung wieder das, was sie nicht sein wollen. Lügner, Progagandadrescher, gierige Abzocker. Dies ist auch schade für PR-Praktiker, die einen hohen Grad an (auch moralischer) Professionalität an den Tag legen. Derer Beispiele kenne ich nämlich auch und zweifle bei einigen PR-Tätigen in keinster Weise an ihrer Integrität. Sie sind auch Leidtragende, denn auch sie werden in einen Topf mit den Steininger´s, Wolf´s und Rumpolt´s geworfen. Zu unrecht...
Doch solange sich immer wieder schwarze Schafe in der Branche finden, die der Professionalität fremdgehen, wird sich am Image der Kommunikationsberufe nicht viel ändern. In beinahe keiner anderen Branche ist ein Seitensprung so leicht getan.
gracias por estar ahì
Miguel de Cervantes
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2 Kommentare:
muss ganz öde sein, sich anzuschweigen und nicht darüber zu reden oder faseln sie nur Sachen mit Wichtigkeit wie z.B. Paris Hilton wird ev. 3 Monate Haft absitzen müssen.
Ja... ziemlich ruhig... ach was... als wär´s ned wichtig, wenn die Paris in den Häfen geht ;)
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