Dienstag, Mai 03, 2005

O-Buskontrollore sind Trolle

Es war einmal, vor langer, langer Zeit in einem kleinen Landstrich eines kleinen Königreiches ein junger Mann. Zu dieser Zeit, lange vor unserem Zeitalter, tummelten sich noch unwahrscheinliche Figuren durch die Lande. Die Rede ist hier von bösartigen Drachen, gemeinen Trollen, feisten, dickbäuchigen Zwergen, zwielichtigen Hexern, Schamanen und zierlichen Feen die mit und gegen die Menschen ihr Dasein fristeten. Er lebte in einem kleinen Dorf im Süden der Hauptstadt, in der Provinz in der die einfachen Menschen das Korn aussäten, das Erz aus den Bergen holten und den Wein kelterten. Dieser junge Mann war der Sohn des Dorfschmiedes, erfahren in der Anwendung der Kunst des Feuers und der des Wassers. Doch da dieser junge Mann so herausragende Fähigkeiten an den Tag legte, er kümmerte sich nicht nur um die Schmiedekunst sondern studierte insgeheim, beim Schein der Talgkerzen, die geheimen Schriften der Vorahnen und großen Zauberer, wurde er eines Tages dazu eingeladen in die Hauptstadt der Provinz zu reisen, um dort von den großartigen Gelehrten des Königs, seinen Beratern und Magiern die wahre Kunst der Magie und Hexerei zu erlernen.

Natürlich nahm der Schmiedssohn dieses Angebot frohen Herzens an, doch allein die Reise in die Hauptstadt sollte ihn vor einigen Schwierigkeiten stellen. Er verließ sein Dorf, seine Familie und seine Freunde noch vor der Wintersonnenwende und kam zur magischen Kutsche aus Stahl. Diese Kutsche, lang wie ein riesiger Lindwurm wurde gezogen von unsichtbaren Pferden und erreichte eine unwahrscheinliche Geschwindigkeit. Er beschloss in ihren Bauch zu klettern, da es sich in dieser magischen Kutsche wohl vorzüglich zu reisen ließ. Doch er vergaß etwas ganz wesentliches.

Es war Sitte in seinem Land, vor Fahrtantritt einige Geldstücke als Obolus an die Reisegötter zu opfern und im Austausch dafür ein Stück Pergament, als Zeichen der Ehrenhaftigkeit der Reise, zu erhalten. Doch der Schmiedssohn, der nie wert auf solche Opfergaben legte, unterließ diesen Ritus und freute sich, so einige Geldstücke gespart zu haben. Dies sollte ihn in große Schwierigkeiten bringen, denn schon einige Zeit nach Fahrtantritt kamen die bösartigen Trolle hervor. Sie gingen von Passagier zu Passagier, geifernd und bösartig lechzend, und verlangten das Stück Pergament von den Reisenden zu sehen. All die Reisenden packte eine große Furcht, doch die, die das Pergament vorzeigen konnten wurden alsbald nicht mehr von den Trollen belästigt. Einzig der Schmiedssohn konnte seine Opferbereitschaft nicht beweisen und so versammelten sich die bösen Trolle um ihn und zwangen ihn, nun einen noch größeren Geldbetrag zu opfern. Den Schmiedssohn packte die nackte Angst und die Panik. Hätte er doch auch geopfert - das hatte er nun von seinem Geiz den Reisegöttern gegenüber. Doch der Schmiedssohn wäre nicht der Schmiedssohn gewesen wenn er nicht eine List auf Lager gehabt hätte. Sofort begann er in mehreren komischen Sprachen zu sprechen, wie ein Besessener, und ruderte wild mit den Armen. Die Trolle schienen irritiert, sie hatten ein solches Benehmen nicht erwartet. Mit einem Ruck hielt die Stahlkutsche und der Ausgang öffnete sich. Nun war die Zeit der Flucht gekommen, der Schmiedssohn spurtete vorbei an den Trollen (mit den Worten "Entschuldigung, ich bin Arzt!") und hechtete in die Freiheit. Die Trolle hinter ihm her doch da Trolle nun einmal plumpe, schwerfällige Wesen sind konnten sie ihm nicht folgen. Der Schmiedssohn rannte und rannte, er würde nie wieder diese Stahlkutsche besteigen, und wenn er nicht stehenblieb, so flüchtet er noch heute.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Wirst jetzt militant, oder was? Fängt jetzt schon zum Märchenschreiben an... tz tz tz :)

Miguel de Cervantes hat gesagt…

Hmmmmmmm - jep, ich denke so ist es ;)