Oh mein Gott, ich habe ein grauenhaftes Geheimnis über mich selbst entdeckt - ich bin ein Reaktionist. So richtig bewusst wurde mir dies, als ich mich einmal mehr über eine bestimmte Gruppe mokierte. Bei dieser Gruppe handelt es sich um keine geringere Gruppe als diese verdammten Sozialhilfeempfänger, wir können sie auch Sozialhilfemamas nennen. Ich habe diese Gruppe schon so satt, sie bezahlen keine Steuern, fordern immer mehr Geld und meinen sogar noch, diese Gelder wären ihr Recht und nicht unserer Großzügigkeit zuzuschreiben. Jedes Mal wenn ich diese Sozialhilfmamas wahrnehme stößt es mir sauer auf: Böhler Uddeholm, der Conti Konzern, AT&S, VOEST Linz, die Raiffaisengruppe, die Firmengruppen um Mirko Kovats, Bartensteins Generika Konzern, Siemens,... die Liste der Sozialhilfemamas könnte man schier endlos fortführen.
Okay, der Begriff Sozialhilfe wird ja meist mit unverschuldet in Notlage geratenen Menschen konnotiert denen wir "GÜTIGERWEISE" ein paar Brotkrumen zuwerfen, Konzerne erhalten ja offiziell Subventionen. Doch wie man dieses Blatt dreht und wendet, Konzerne sind Sozialhilfmamas.
Ein bisschen verwirrt mich dies schon, ich habe mir immer gedacht, dass Sozialhilfeempfänger aufrund ihrer materiellen Not wirklich am Rande der Gesellschaft stehen (Alleinerziehende Mütter sind hier ein tolles Beispiel) aber wenn ich die Vertreter dieser Konzern-Sozialhilfemamas betrachte finde ich, dass sie gar nicht am Rande der Gesellschaft stehen. Noch viel ärger: diese faulen Penner SIND unsere Gesellschaft - ein untrügliches Zeichen hierfür sind die "Adabei" und "Seitenblicke" Medienberichte in denen man diese Vertreter der Sozialhilfemamas betrachten und bewundern darf (wann haben Sie zum letzten Mal eine gestresste Alleinerzieherin, die nicht einmal die Zeit hatte sich die Haare zu fönen, im Fernsehen gesehen?).
Wirklich derbe wird es erst, wenn Sozialhilfemamas heiraten. Wie war das damals, als Conti die Semperitwerke als "strategischer" Partner aufkaufte? Ja genau, ein gewinnbringender Betrieb wurde geschlossen, Mitarbeiter gefeuert und die Produktion verlagert. Das ist kein Einzelfall, solche Sozialhilfemamahochzeiten finden dauernd statt und gleichen immer denselben Muster.
Aber halt, ich bin schon wieder unfair. Denken wir mal kurz nach: bei einer "normalen" Hochzeit wird ja immer viel getrunken, ledige Menschen verfallen in Depressionen und der Bräutigam (oder die Braut) klappt schon vor der Hochzeitsnacht müde und im Suff zusammen (das dürfte nicht einmal so selten vorkommen) - dabei gewinnt einfach keiner. Bei Konzern-Sozialhilfemamas Hochzeiten (also Fusionen) wird zwar auch viel Porzellan zerschlagen, gewinnen wird dabei auch keiner (außer jenen, die riesige Kapitalressourcen zur Verfügung haben), aber wir können uns aber über eine Sache wirklich sicher sein - bei Konzern-Hochzeiten wird garantiert JEDER GEFICKT - ist doch ein beruhigendes Gefühl, oder?
Miguel de Cervantes
Sonntag, Juli 10, 2005
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2 Kommentare:
Bist wieder ein bisschen in deiner Polit-Phase? *gg*
Ay, weißt ja eh, jetzt hab ich mal ferien und bei soooo viel freizeit werd ich immer total politisch ;)
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