Montag, Februar 20, 2006

Olympiaempfang

Ich weiß nicht woran es lag... vielleicht an der riesigen Portion Lasagne, vielleicht an der Arbeit an meinem neuen Buch (ja, einen Anlauf starte ich noch), vielleicht an schrägen wissenschaftlichen Theorien die ich mir so des öfteren intrabrainös eintrichtere... aber wahrscheinlich war es einfach ein zu hoher Olympiakonsum. Was es auch war sei dahingestellt, es war auf jeden Fall ein schräger Olympiatraum.

Und so befinden wir uns nun beim großen Empfang der Olympioniken am Flughafen Salzburg. Verwunderlich, meine Wenigkeit ist auch vorhanden und zwar in der Eigenschaft als Sportreporter. Deutlich erkennbar durch den häßlichen Norwegerpulli den ich trage. Doch in dieser Eigenschaft entgeht mir, nicht einmal im Traum, nicht das Geringste. Sehen Sie mit mir Hinter die Kulissen - Olympiaempfang, behind the curtains.

Als erster entsteigt Benni Raich, der große Thriumphator des alpinen Riesentorlaufes und des Slaloms dem Flugzeug. W. Schüssel stürmt natürlich sofort wieder zu ihm, doch wird der Bundeskanzler von Cobraleuten daran gehindert, diesen erfolgreichen Olympioniken erneut zu umarmen. Der Grund hierfür? Benni Raich erwirkte gleich nach seinem Sieg im olympischen Riesentorlauf eine einstweilige Verfügung gegen W. Schüssel, die es besagtem Bundeskanzler bis auf Weiteres verbietet, sich Benni Raich auf 10 Meter zu nähern. Dies mag verwunderlich sein, doch in meiner Eigenschaft als Reporter erfahre ich natürlich sofort den Grund für diese Maßnahme. W. Schüssels hinreichende Umarmung samt versuchten Küsschen nachz dem Sieg im Riesentorlauf verstörten Herrn Raich in seiner sexuellen Orientierung dermaßen, dass er böse Alpträume bekam. B. Raich ist ein Tiroler Bauernsohn, der Bundeskanzler hätte diesen Umstand einfach bedenken sollen, bevor er Herrn Raich mit Küsschen überschüttete. Aus diesem Grund darf sich W. Schüssel nun auch nicht mehr im Sonnenlicht der sportlichen Erfolge sonnen, wie ich finde zurecht.

Als nächstes treten die Linger Brüder aus dem Flugzeug. Näheres ist hierbei nicht zu erwähnen. Auch wenn diese Sportler vielleicht sympathisch sind... ihre Sportart ist uninteressant und aus diesem Grund bekommen die Rodelsportler auch kein Verdienstzeichen der Republik sondern nur einen Bausparvertrag der Raiffaisenbank.

Doch nun Ruhe, Michaela Dorfmeister entsteigt dem Flugzeug. Die ganze Nation, auch ich, freuen sich mit dieser sympathischen Sportlerin. Einzig und allein ein Wermutstropfen bleibt, neben dem Ende dieser großen Karriere, bestehen. Michaela Dorfmeister durfte keine ihrer goldenen Medaillen am "medal place" in Turin in Empfang nehmen. Ein Aufschrei der Empörung zieht sich durch Österreich und dies auch zurecht. Doch nicht umsonst belegte ich einst einen Kurs mit der Thematik des interkulturellen Kommunikationsmanagements und so kann ich die Republik dadurch versöhnen, indem ich darauf verweise, das diese Italiener in Emanzipationsdingen noch arge Neandertaler sind und demzufolge den Frauen nur eine kleine, unbedeutende Siegesfeier zugebilligt wird. So erfreut sich Österreich nun darin, eine wirklich fortschrittliche Nation zu sein, einzig und allein die Abgeordneten Spurny und Prammer riefen zu einem friedlichen Jihad gegen die italienischen Machos auf.

Doch nun eine Schattenseite der Spiele. Walter Mayer, dieser Gottseibeiuns aller Dopingjäger rollt vor. In Begleitung finster dreinblickender Carabinieri und mit hübscher Zwangsjacke, warm zugedeckt im Rollstuhl, wird er vorgefahren. Er blickt ziemlich irre, auch wenn die hohe Medikation ihn wohl doch ein bisschen ruhig stellte. Immerhin, heute wird er keine Polizeiautos rammen oder sich betrinken. Ach ja, die Gute Nachricht hierbei muss man wohl auch noch anbrigen. Das nordische Team der Kombinierer und Langläufer hatte nicht gedopt, die gefundenen Spritzen dienten einzig und allein gewissen Doktorspielchen. Verwickelt darin waren zwei Athleten, die wir aus Gründen des Schutzes der Persönlichkeit nicht nennen wollen. Moralisch verwerflich mag dies immer noch erscheinen, aber zum Glück konnte sich der Dopingverdacht nicht erhärten. Des Weiteren: die Leute sollten doch froh sein, das die Kirche noch steht.

Die große Unbekannte bleibt Rainer Schönfelder. Kann sich wer erinnern, welche Medaille er machte? Nein, keine Ahnung? Keine Angst, so geht es ganz Österreich und auch ich musste stundenlang recherchieren, bis ich erfuhr, das Rainer Schönfelder die Bronzemedaille in der alpinen Kombination machte. Ein Umstand, der wohl nur ihm selbst auffiel, während ganz Österreich um die verlorene Goldene von Benni Raich trauerte, die er durch einen unsäglichen Einfädler im zweiten Durchgang des Kombislaloms verlor. Doch da wir dies nun erwähnt haben, lässt sich auch Herrn Schönfelders wahnwitziges Verhalten nach seinem Medaillengewinn erklären. Keiner freute sich mit ihm, also musste er sich selbst für 8 Millionen Österreicher freuen. Listig und froh sprang er durch Turin, mit der Medaille in der Hand - und keiner wusste wieso sich dieses lustiges Rumpelstilzchen so freute. Irgendwann, kurz vor dem Spezialslalom ging Rainer Schönfelder in Italien verloren und es ranken sich nun wilde Gerüchte um ihn. Die einen sagen, er wäre in Richtung Sizilien unterwegs, auf der Suche nach Menschen, die ihn feiern wollen, andere, bisher aber auch noch unbestätigte, Quellen sprechen davon, dass sich R. Schönfelder einem Wanderzirkus angeschlossen hat und in Zukunft für Trinidad & Tobago starten will. Wie dem auch sei, es bleibt die Frage offen: Wo ist Rainer Sch.?

Doch wir sollten nicht nur die alpinen Heroen betrachten. Felix Gottwald und auch die übrigen nordischen Kombinierer waren ja auch höchst erfolgreich. Als Dank für ihre Erfolge sicherte ihnen der ÖSV eine Jahreskarte in der Skisportwelt Amadè zu und von einem bekannten Lebensmitteldiskonter erhalten sie einen Jahrespack CD-Rohlinge gratis. Eine faire Würdigung mit der sämtliche Beteiligten zufrieden sein können.

Doch nun geschieht etwas unglaubliches. Hermann Maier, der große Herminator, entreißt Benni Raich eine Goldmedaille, schwingt sich auf einen bereitstehenden Ergometer, strampelt in die Pedale und wundert sich, warum er nicht vom Fleck kommt. Als er endlich begreift, das falsche Fluchtfahrzeug zu haben, gibt er Benni Raich die Medaille murrend zurück und schämt sich dafür. Aber der geneigte Österreicher wird ihm dies verzeihen, Hermann wollte halt auch noch eine Goldmedaille. Ich würde ihm persönlich raten, sie Benni Raich in einem Ringkampf sportlich und fair abzunehmen. Als Wetteinsatz könnte Hermann Maier ja seine Nagano-Goldmedaillen, die in der Optik sowieso schöner als die Turiner Räder sind, benutzen. Ich bin mir sicher: der ehemalige Maurer Hermann M. würde den Ringkampf dominieren und so auch zu einer weiteren Goldmedaille gelangen.

Schließlich und endlich drängen sich noch die erfolgreichen Spezialspringer aus dem Flugzeug. Was sagte Alex Pointner, der Cheftrainer, zu Thomas Morgenstern, dem 19 jährigen Shootingstar vor den Springen um ihn zu motivieren. Ich fand es heraus. O-Ton des Cheftrainers: "Morgi du Depp, wensch ned Gold mochst, dann sorg i persönlich dafür, dass di beim Heer zu de Jäger oder zu de Folterer von Freistadt schicken!" Vor dem Teambewerb wurde dies noch erweitert. "Morgi, wensch ned perfekt springst, dann derfn di da Swida, da Kofi, da Koch Martin und i moi gscheid mit nasse Gschirrhangal und Haselnussstecken hertuschen. Und da Hölli und da Loitzl Woifi mochn a glei mit, damits ned so unnütz bei Olympia sand", so der Cheftrainer. Dies schien Motivation genug zu sein - der Ausblick auf schlammige Kriechsessions, Prügel von den Teamkollegen und militärischen Folterungen war wohl Ansporn genug. Gratulation an den Cheftrainer, der nun als Motivator in der selben Liga wie einst Otto Baric spielt. Doch nun erwache ich von meinem Traum, und kann nur erahnen, was es hierbei noch an Hintergrundinfos zu berichten gäbe.

Damit ich es noch schnell klarstelle. Natürlich ist diese Story frei erfunden. Dies ist eine satirische Geschichte die einen kurzen Frühabendtraum eines Knallkopfes zur Grundlage hat. In der Realität dürfte W. Schüssel nicht schwule Avancen haben, genausowenig wie es Doktorspielchen mit Spritzen im nordischen Team geben würde. Walter Mayer befindet sich in einer psychiatrischen Station des LKH´s Klagenfurt. Ob er wirklich irre ist, liegt nicht an mir zu behaupten. Auch die Teile, die diese Person umfassten sind rein fiktiv. Um es zusammenzufassen: Dies ist eine satirische Story die keinen Anspruch an die Wahrheit oder an Richtigkeit hat und einzig und allein unterhalten soll. Also steinigt mich nicht und bitte entzieht mir nicht die Staatsbürgerschaft wegen Landesverrates, ich habe ja nur die Eine. Übrigens, sollte ich für diesen Artikel verhaftet werden, wird Bloggerkollege VIOLA4EVER nicht zögern, unverzüglich eine Website mit der Addy www.freemiguel.at einzurichten. Darauf zu finden: eine Spendenkontonummer für die Initiatve "Free Miguel" und zur Abdeckung der Anwaltskosten bzw. der Fütterung der Ausgehkassa von VIOLA4EVER... anyway, it´s just about the fun.

gracias por estar ahì

Miguel de Cervantes

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

dafür verlierst du sicher die staatsbürgerschaft von Österreich meiner meinung zu recht aber vieleichst bekommst die von italien :D

Miguel de Cervantes hat gesagt…

Sim, wie recht du hast... oba mit meine italienischkenntnisse bin i do a aufgschmissen... i sogs da, es is a kreuz auf dera buckligen welt :)

De klanen Kinder auf der Straße schreien mir eh schon a freudiges "Ketzer" hinterher... diese Bastarde ;)

Oba eh egal... zur Not versteck ich mich eine kurze Zeit lang im Partyraum oder beim Al im Keller wo des Mostfassl steht - da verdurste ich wenigstens ned und durch den tollen Ofen werd ich auch ned erfrieren... aber vielleicht an Rauchgasvergiftung sterben... who knows... am besten ich setz mich von mich aus gleich weit ab... venezuela wär ganz kuhl oder ich verkrieche mich in ein erdloch in tikrit, bis gras über mein schändliches treiben gewachsen ist...