Freitag, September 08, 2006

Hojac und das Fake

Gestern amüsierte ich mich noch über die Paranoia-Schübe von Peter Hojac in der TV-Debatte mit Alfred Gusenbauer. Doch schon am heutigen Tage wird die Lächerlichkeit der Hojac-Paranoia durch die Lächerlichkeit seines Irrtums verdrängt.

Vollmundig las Hojac, er hatte wohl sicher das Gefühl ein Meister der Aufdeckung zu sein, Zitate aus einem vermeintlichen Briefwechsel eines SPÖ-Gemeinderates und Vertreters der islamischen Glaubengemeinde und des österreichischen Alpenvereines vor. Der Tenor daraus: Islamische Mitbürger fordern die Installierung von Halbmonden auf den Berggipfeln.

Heute stellte sich heraus, dass die Briefe von einer "Künstlergruppe" gefälscht wurden und an einige Politiker versendet wurden. Neben Hojac unter anderem auch an Heinz-Christian Stricher, der zumindest so intelligent war, die Echtheit nachzuprüfen.

Hojac tat dies nicht und ist aus diesem Grund zurecht der Depp vom Dienst im laufenden Nationalratswahlkampf. Wie kann man nur aus nicht-geprüften Material vor einem TV-Publikum zitieren? Meine ernst gemeinte Frage ist hier wirklich: Wie dumm muss man dazu sein? ... denn einen andere Begründung als Dummheit fällt mir zu diesem Fall echt nicht ein.

Alleine von der Optik müsste man stutzig werden. Zum Einen finden sich Fehler im Datum, zum anderen sind die Positionen von Sender und Empfänger vertauscht. Die "Künstlergruppe" schien fair zu sein, denn durch diesen, sicherlich absichtlichen, Dilletantissmus in der Verfassung der Schreiben, gaben sie ihren "Opfern" die Chance, mit nur ein klein Wenig Hausverstand, von vornherein stutzig zu werden.

Doch nicht so Peter Hojac. In seiner Verzweiflung, die im BZÖ wirklich groß sein muss, verlas er seine Zitate vor tausenden Menschen am TV-Bildschirm. Und diese Partei, mit diesem Parteivorsitzenden... jene Partei, die sich so leicht aufs Glatteis führen lässt... befindet sich zurzeit in der Regierung und will auch wieder Regierungsverantwortung tragen. Diese Leute wollen weiterhin Gesetze beschließen, die jetzt und in der Zukunft das Leben von ÖsterreicherInnen beeinflussen werden? Man kann nur hoffen, dass diese Partei nach dem 1. Oktober in der Versenkung der politischen Unwichtigkeit verschwindet.

gracias por estar ahì

Miguel de Cervantes

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