Mittwoch, Dezember 20, 2006

Dialekt und Lyric

Es is kalt

Da Sommer is vorbei und de kötn ziagt ins Land
i woart am Bahnhof, dick einpockt in mein Gwand
siag a paar Meter neben mir an Sandler sitzen
sei Anblick bringt mi scho a weng zum schwitzen
wei er ma load tuat und i woas, dass i eam eh ned helfen kann
wei i selbst nur schau, und nur sei Gschicht erzähln kann
de Leit gengan vorbei und schaun afoch weg
weis eana wurscht is, da Sandler is jo eh da letzte Dreck
scheißegal ob er verreckt, solang mas ned anschaun muas
scheißegal obs oan dreckig geht, wei eh a jeder schaun muas
wo er bleibt, wo er steht, wo er lebt und wias eam guad geht
nur ned umdrahn, nur ned wundern, a wenn mas eh versteht
und da Sandler geht, und er steht und nix wird si bewegen
und er friert und er hungert und er stirbt sei Leben

Und er wocht ned auf...
und sie wocht ned auf...
wir wochn afoch ned auf...
wir wochn afoch ned auf....


Da Sandler woar a moi wer, a echt gscheider typ
hod olles ghobt, außer oans, und des woars Glück
durch an Bledsinn Job und Frau verloren,
eini kemma in tiafn Strudel, und sei Kohle is weniger worn
und ka Ausweg mehr für eam, imma näher zum point-of-no-return
er hats gfühl, ois würd si ois gegen eam verschwörn
de hoffnung und sei Wille san gsunken von tog zu tog
irgendwann is a auf da stroßn aufgwacht und hats gfü ghobt –
dass er afoch neama mog!
irgendwann is a auf da stroßn aufgwacht und hats gfü ghobt –
dass er afoch neama mog!

Und er wocht ned auf...
und sie wocht ned auf...
wir wochn afoch ned auf...
wir wochn afoch ned auf...

De Oschn von da drahten Tschik is auf sein Fetzengwand oben
a verlauster Sandler, sein Tod siagt ma eam scho o
und jetzt sitzt er dort am Bahnhof und rührt si nimma mehr
und wir laufen olle an eam vorbei - in unsan Alltagsstressverkehr!

Woch doch endlich wieder auf...

gracias por estar ahì

Miguel de Cervantes

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