Während sich heuer die Wintermuffel wohl freuen können, wie die Schnitzel, versinkt die Hotel-Branche zwischen Lethargie und panischen Hilferufen. Die Lethargie sei ihnen vergönnt, die panischen Hilferufe sind jedoch etwas, das einem etwas sauer aufstoßen könnte.
Genauer geht es bei diesen, "panischen Hilferufen" darum, dass die Hotel-Branche sich Hilfe vom Staat, also den österreichischen Steuerzahlern, erwartet. Der milde Winter und die Schneelosigkeit führt dazu, dass die Buchungslage sehr ungüstig ist. Was dies bedeutet? Die Hoteliers bzw. ihre Betriebe nehmen weniger Geld ein. Der Umsatz sinkt und aus der Gewinnzone, sofern vorhanden, wird schnell ein Verlustgebiet.
Die armen Hoteliers, könnte man nun denken. Sie könnten einem wirklich leid tun, die Hoteliers die in ihrem harten Tagwerk so arg vom Wetter abhängig sind. Ihr hartes Tagwerk? Küchenarbeiten? Stubendienste? Reinigungsarbeiten? Betriebswirtschaftliche Führung des Unternehmens?
Während die ersten drei Tätigkeiten meist auf Arbeitskräfte, oft unter katastrophalen Arbeitsbedingungen und Verdiensten, abgewälzt werden, wäre die Führung des Betriebes, unter betriebswirtschaftlichen Grundregeln, die eigentlich Aufgabe der Hoteliers. Und würden sie dieser Aufgabe nachkommen, für die sie sich ja aus Unternehmensgelder bezahlen, so wäre kein "Hilferuf" nötig.
Denn dann wären Rücklagen geschaffen worden. Dann würden sämtliche Gewinne nicht verschwenderisch entnommen und ebenso verschwenderisch ausgegeben werden. Dann würden Krisen-Pläne existieren, mit denen die derzeitige Situation locker gemeistert werden könnte. Dann wäre die durchschnittliche Eigenkapitalquote in der Branche nicht so katastraphol niedrig, wie es der Durchschnitt besagt. Ja, wenn die Hoteliers ihre Arbeit tun würden, dann hätten sie jetzt auch keine allzu großen Probleme. Und wieso genau sollte der Steuerzahler für die Risiken der Hoteliers aufkommen?
Weil die Hotel-Branche hochqualifizierte und gut bezahlte Arbeitnehmer beschäftigt? Nein, der Großteil der Beschäftigten verdient wenig, zu wenig, wenn man die Arbeitsbedingungen, Zeiten etc. bedenkt.
Weil die Hotel-Branche eine der wichtigsten Steuereinnahmequellen sind? Auch nicht... der Tourismus insgesamt ist wichtig für das Land Österreich... aber ein paar Hotels mehr oder weniger würden nicht ins Gewicht fallen. Eine Gesundschrumpfung der oft überboardenden Branche (Banken finanzieren aus seltsamen Gründen gerne Hotels) wäre vielleicht sogar wünschenswert.
Weil die Hoteliers so viel für Österreich getan haben? Nun ja, einige davon vielleicht. Aber der Großteil der Hoteliers hat nichts anderes gemacht, als sich über Gewinne der Vergangenheit zu freuen. Haben die Hoteliers eigentlich schon jemals angeboten, in besonders guten Jahren dem Staat, also den österreichischen SteuerzahlerInnen, zu helfen? Ich könnte mich an keinen diesbezüglichen Vorfall erinnern.
Weil es sozial ist, Unternehmern zu helfen? Menschen in finanzieller Not beizustehen ist sozial. Jemandem den nächsten Urlaub auf den Antillen oder die Golfmitgliedsgebühren für ein Jahr zu zahlen ist grober Unfug.
Und zu guter Letzt: Der freie Markt, das freie Spiel der Kräfte, wird gerade von der Wirtschaft immer propagiert... solange das Geschäft gut läuft... wenn es aber schwierig ist, dann sollen aber doch wieder die SteuerzahlerInnen helfen. Wo bleibt hier das Risikobewusstsein, dessen sich die Verfechter des freien Marktes so rühmen. Subventionen, Kreditstundungen, Zinsenfinanzierung etc. - haben nichts mit dem "freien Markt" zu tun!
gracias por estar ahì
Miguel de Cervantes
Mittwoch, Jänner 17, 2007
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