Montag, Jänner 22, 2007

Exitstrategie Studiengebühr

Als ich vor Jahren aus der örtlichen Schülerlige-Fußballmannschaft gegangen wurde, dachte ich, dass sich das Kapitel "Verein" für mich endgültig erledigt hätte. Doch das neue "Studis-seid-sozial" Modell bekehrt mich eines besseren. Ergeben sich doch hieraus, durchaus kreative Möglichkeiten, die Studiengebühr zu umgehen.

Dass ich hierbei nicht von "ehrlicher" Arbeit spreche, versteht sich wohl von selbst. Nicht für 6 Euro und ein paar zerquetschte pro Stunde. Da ist Schichtarbeit in der Industrie finanziell weit reizvoller. Aber da sich nun auch Blasmusikvereine um Anerkennung ihrer "Studiengebührersatzfunktion" bemühen, sollte man sich, zumindest gedanklich, mit dem Modell anfreunden.

Generationen von Großeltern werden wohl die nächste Zeit kein Auge zu tun. In ständiger Angst davor, dass ihre studentischen Enkel ihre Blasmusikindustrumente klauen, um sich der hiesigen Blasmusikkapelle anzuschließen. Ich wollte schon immer mal Trompete spielen, denn immerhin findet sich dieses Instrument auch bei Ska-Musik. So schlecht kann es dann ja gar nicht sein.

Aber auch andere Möglichkeiten, abseits von Musikkapellen, schwappen vor mein geistiges Auge. Als aktiver Traceur, also einer jener Menschen, die den Parkour-Sport ausüben, leiste ich ungemeine Arbeit im transkulturellen Bereich. Der Sport entstand einst in Vietnam (als Verteidigungstaktik französischer Soldaten), wurde in Paris modifiziert und erobert nun die Welt. Man könnte beinahe von einem völkerverbindenden Phänomen sprechen. Des Weiteren ist er auch gesund, der Parkour-Sport, vor allem wegen der Bewegung. Also leistet er einen Beitrag dazu, das Gesundheitssystem nachhaltig zu entlasten.

Was lernt man also daraus? Ich gründe meinen eigenen Parkour-Verein, werde gleich dessen Vorsitzender und rechne mir großzügig 60 Stunden pro Semester an - was nicht einmal gelogen wäre, da ja pro Woche im Schnitt 8 Stunden mit diesem Sport verbracht werden. Parkouren wider der Studiengebühren. Klingt gut, oder? Ich werde eine Anfrage an das Wissenschaftsministerium stellen, zur Sicherheit auch noch beim Bildungsministerium. Gleich morgen.

Und wer sich hierbei fragt, wo die Nachhilfe bleiben würde? Nun ja, ich denke ich würde der Republik keinen Gefallen tun, wenn ich einen auf Nachhilfelehrer machen würde. Die nächste Pisa-Studie würde, nun sagen wir einmal... nicht sehr toll ausfallen. Besonders in Mathematik und der Anwendung der Beistrichregeln.

gracias por estar ahì

Miguel de Cervantes

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Wie du dir schon warscheinlich gedacht hast bin ich der erste der sich deinem Verein anschliest , weil ich schon immer ein revolutzter war und wenn ich dir dabei helfen kann etwas zu sparren dann sowieso.

Schöne Grüße _SGS_

Miguel de Cervantes hat gesagt…

Yeah Spiller, das nenn ich wahre Solidarität. Vielleicht ein kleiner saut de precession für die Revolution, aber ein großer saut de chat wider der Studiengebühren ;)