Montag, Jänner 08, 2007

Gefickt werden bzw. Regierungsbildung

Nun scheint es ja fix zu sein, uns erwartet eine große Koalition aus Not und Elend. Immer noch besser, als wenn etwa eine der blau-orange-braunen Rülpserparteien beteiligt wäre... aber halt doch mit fiesen Nachgeschmack. Eine wirkliche Auswahl, die ein Mensch mit Hang zum Anarchosyndikalismus wählen könnte, ohne sich wie ein Heuchler zu fühlen, gibt es ja eh nicht.

Alles wird besser? Alles bleibt gleich. Nur das Gesicht des Kanzlers ändert sich. Die Sozialdemokraten ließen sich ja so etwas von dermaßen in den Arsch ficken! Pardon, anders kann ich es leider nicht ausdrücken. Denn wer überlässt schon der kleineren Partei, die massive Wählerverluste hinnehmen musste, die Schlüsselressorts Finanzen, Inneres, Wirtschaft, Äußeres... nur damit die Sozialdemokraten so wichtige Ressorts wie "Frauen" bekleiden können Frauenministerium? Eigentlich diskreminierend, oder? Dies impliziert, dass Frauen es, im Gegensatz zu Männern, nötig hätten, durch ein eigenes Ministerium vertreten zu werden? Wo bleibt der Aufschrei der Emanzipationsbeauftragten jeglicher Einrichtungen, die sagen: "Danke, wir haben so einen Bullshit nicht nötig!" Oder beschränkt sich deren Aufgabe darin, Schreiberlinge durch die gendergerechte Schreibweise in den Wahnsinn zu führen? Apropos: Wieso spricht man von SchülerInnen, HeldInnen etc. aber niemals von MörderInnen, TäterInnen oder BetrügerInnen?

Das Ding mit den Studiengebühren könnte mir zum jetzigen Zeitpunkt ziemlich egal sein - ich habe schließlich nicht vor, noch allzu lange Zeit die Universität mit meiner Anwesenheit zu beehren. Doch wenn ich daran denke, dass man sich von den Gebühren "frei" arbeiten kann , also als billiger Hilfsdepp in "sozialen" Einrichtungen seine Gebühren abstottern kann, dann zeigt dies wieder einmal, wie unglaublich unweitsichtig die "Lenker" dieses Staates doch sind. Macht also Arbeit, in diesem Fall, tatsächlich frei? Aber eine Frage stellt sich für mich persönlich nun doch: Bin ich, aufgrund meines Zivildienstes und den vielen unbezahlten Überstunden, den Nachtstunden und den Wochenendarbeitsstunden ohne Zeit- oder Geldzuschläge auf ewig von den Studiengebühren befreit? Ganz zu schweigen davon, dass ich sogar nett zu meinen Patienten war und ihnen Tagein, Taugaus den Kasperl und Clown gemacht habe.

Als Conclusio: Gusenbauer ließ sich nach Strich und Faden verarschen und verarschte dadurch seinerseits seine Wähler. Der fiese Schüssel sitzt mal wieder im Sattel und geht zwar als Wahlverlierer, aber doch als Verhandlungsgewinner, aus der ganzen Sache raus. Alles bleibt gleich, nur ein paar neue Gesichter wird es geben. Das ist aber auch schon alles.

Früher dachte ich immer, dass Konzernhochzeiten toll sind. Heute weiß ich aber, dass "Parteihochzeiten" auch nicht übel sind. Denn bei beiden Dingen wird jeder mehr oder weniger Beteiligte garantiert nach Strich und Faden gefickt. Wie schön, schließlich sagt man unserer Gesellschaft ja nach, dass zuwenig Nähe und Wärme bestehen würde.

gracias por estar ahì

Miguel de Cervantes

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