
In diesen Momenten will ich meinem/meiner Gesprächspartner/In aus meinem tiefsten Inneren ein "Gar nix!" entgegenschleudern. Mein jeweils erster Silvestervorsatz seit meinem 14. Lebensjahr: Ich werde das nächste Silvester nicht mehr feiern. Hinweg mit dem kollektiven Massenbesäufnis, der erzwungenen Freude, schwefelhaltiger Luft und schon wieder viel zu kalten Füßen.
Welcher Idiot kam eigentlich auf die Idee, dass Silvester im Dezember sein sollte. Im Dezember ist es kalt und sämtliche Outdooraktivitäten beschränken sich in der Regel auf den Kampf gegen den Erfrierungstod. Aber mal ehrlich, nicht einmal die Bauern von der Jungen Volkspartei veranstalten Zeltfeste im tiefsten Winter - warum also Feiern um den Nullpunkt?
Immer diese Silvesterrituale... pfui. Fremde betrunkene verbrüdern sich um Punkt 24 Uhr um in kollektives Walzertorkeln zu verfallen. Allein die Melodie assoziere ich schon mit einem gewaltigen Brechreiz. Und dazu noch diese Kracherei von all den Feuerwerkskörpern. Die armen Hunde, Katzen und Senioren müssen dabei ja Todesängste ausstehen.
Das gesamte Silvesterritual ist Beschiss. Man sollte sich auf ein neues Jahr freuen? Wieso denn? Es kommt ja sowieso, ob man sich freut oder nicht. Außerdem gibt es so etwas wie ein Jahr ja auch gar nicht, die Zeiteinteilung ist ja künstlich vom Menschen erschaffen. Da könnte ich genauso gut den Weltnichtrauchertag standesgemäß mit einer Stange Zigaretten feiern oder am Weltbaumtag die nähere Umgebung abholzen.
Doch gerade Bloggen sollte etwas positives sein und ich lass mir sicher nicht den schwarzen Peter des Suderanten zuweisen. Ich verstehe mich als konstruktiver Kritiker gesellschaftlicher Ereignisse und will hiermit der verehrten Leserin, dem geehrten Leser und dem geneigten Sozialvoyeuristen etwas vollständig Neues anbieten... das "Miguel de Cervantes Silvesterfest".
Punkt 1: Silvester wird verschoben. Nie mehr kalte Füße und rotzige Nasen zu Silvester. Wenn man schon feiern sollte, dann wenigstens in warmer Umgebung. Mein Vorschlag: Silvester wird auf den 30. Juli verlegt, zu diesem Zeitpunkt sollten die Temperaturen angenehm sein.
Punkt 2: Schluss mit der Kracherei. Es vergeht kein Jahr an dem man nicht irgendetwas von Feuerwerkskörperunfällen liest. So etwas muss nicht sein. Stattdessen kann man ja zum neuen Silvester Würstel an einer Feuerstelle grillen... kracht zwar nicht, schmeckt dafür umso besser und man bekommt das tolle Gefühl ein Wenig back to the primitive gegangen zu sein.
Punkt 3: Nie mehr Walzer zu Silvester. Wenn schon tanzen dann bitte nicht diesen Walzerscheiß. Mein Vorschlag: Man nehme Musik seiner Wahl und schnappt sich seine Angebete, schwingt die Haxen im Takt und hat damit der tollen Tanzerei genüge getan.
Das wären meine Vorschläge. Klingt doch irgendwie konstruktiv, oder? Und außerdem, Silvester ist doch eh bullshit. Hmmm, was mach ich heuer eigentlich zu Silvester???
gracias por estar ahì
Miguel de Cervantes
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen