
Ganz toll - hab ich wieder was dazugelernt zumal ich schon das Zeitalter der Metrosexuellen verschlafen habe und auch heute noch der Meinung bin, dass das Leben als "Mod" durchaus von Vorteil wäre - olivgrünen Army-Parker und Motorroller inklusive. Aber diese Bobos sind nicht so fern wie es einst die Yuppies waren. Man findet sie überall - früher waren sie halt die "Metrosexuellen" und jetzt nennen sie sich die "Bobos" - für mich zwar kein großer Unterschied aber was solls!"'Bobos', das ist der Name, der neuen Elite des Informationszeitalters. Der Lebensstil der Bobos führt zusammen, was bisher als unvereinbar galt: Reichtum und Rebellion, beruflicher Erfolg und eine nonkonformistische Haltung, das Denken der Hippies und der unternehmerische Geist der Yuppies. Der 'bourgeoise Bohemien' ist ein neuer Typus, der idealistisch lebt, einen sanften Materialismus pflegt, korrekt und kreativ zugleich ist und unser gesellschaftliches, kulturelles und politisches Leben zunehmend prägt. Brooks zeichnet ein witziges und genaues Bild von der Macht und den Marotten der neuen Oberschicht."
Zum ersten Mal traf ich letztes Monat in Valencia auf einen Vertreter dieser neuen (alten) Kaste der Lifestylegenerierten Gesellschaft. Dieses Exemplar sage einmal sogar beiläufig "Ich bin Bobo!" - was ich natürlich nicht kapierte - viel schlimmer, ich hielt dies für einen Vornamen und bedauerte dieses Bobo-Exemplar sogleich mit den Worten: "Kannst ja nichts für deinen Namen, deine Eltern müssen grausame Menschen sein!"
Ja, es ist teilweise schon fast peinlich wie ignorant ich den neuen Trends unserer Zeit entgegentrete. Eigentlich sollte ich mich dafür schämen, in mich gehen und wäre ich noch Katholik dann wäre es meine verdammte Pflicht beichten zu gehen.
Aber wie kommt man auch auf die Idee sich "Bobo" zu nennen - ich sage ja auch nicht "Hallo, ich bin Bastard" weil meine Eltern zum Zeitpunkt meiner Geburt nicht verheiratet waren. Wo kämen wir denn dahin wenn sich jetzt jeder mit seiner gesellschaftlichen Gruppenzugehörigkeit vorstellen würde? Was für ein Gewimmel von blöden Ausdrücken.
"Hey, ich bin Bobo!"
"Oh fein, freut mich wirklich, ich bin Metrosexuell!"
"Echt wahr, ich bin ein Althippie!"
"Dafür bin ich als worker weit cooler als ihr!"
"Aber nichts gegen uns Traditionalisten!"
Das wäre ja so etwas wie ein modernes Kastenwesen. Nein, Schluss, aus und basta! Ich habe keinen Bock mehr, mir alle zwei Jahre ein neues Modeschlagwort für Menschen zu merken, die entweder nicht willens oder nicht fähig sind, sich der internationalen Kulturindustrie zu entziehen. Aus diesem Grunde kaufe ich mir jetzt einen olivgrünen Armyparker und einen Motorroller - und werde endlich zum "Mod".
gracias por estar ahi
Miguel de Cervantes
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