Meine Damen und Herren, treten Sie ein in den Zirkus der Exoten. Durch eine glückliche Fügung des Schicksals kam ich in den Besitz einer Seite des Tagebuches einer wahrlich interessanten Spezies – DER STREBER. Bei diesem Streber handelt es sich um ein ganz vorzügliches Exemplar, ja ich würde sogar sagen, es handelt sich um ein Exemplar aus dem Lehrbuch. Eine Nicht-Frisur hat der, leichtes Übergewicht, einen Norweger-Pullover, Akne, Akne, Brille, Studentenfutter und zu allem Überfluss ist er auch noch DEUTSCHER. Alle Stereotypen vereint auf eine Person, ich konnte mein Glück kaum fassen und auch jetzt, in diesem Moment an dem ich diese Zeilen schreibe, strahle ich noch wie sonst nur vor dem Weihnachtsbaum nach etlichen Strophen „Stille Nacht“ im Kreise meiner Familie. Vielleicht ist es moralisch verwerflich diese persönlichen Auszüge aus Karl-Friedrichs (ich nenne ihn so, da ich seinen richtigen Namen nicht kenne) Tagebuch zu veröffentlichen aber auf so etwas kann ich in meiner Freude keine Rücksicht nehmen. Genug des Geschwafels von mir, starten wir – „Das Tagebuch eines Strebers – Karl Friedrich und sein Leben“!
„Liebes Tagebuch,
heute war wieder ein sehr aufregender Tag. Wie du ja sicherlich weist habe ich endlich wieder die große Freude lernen zu dürfen. Die ganze freie Zeit vom Abitur bis zum Beginn des Studiums war grauenhaft für mich, doch nun ist es ja soweit, ich bin Student.
Unpraktischerweise bin ich ja bei den Ösis gelandet aber dadurch habe ich wenigstens Auslandsaufenthalte vorzuweisen. Das wird mir den Weg zum Vorstandsvorsitzenden bei OPEL sicherlich ein Wenig ebnen. Aber es ist hart dort – dieses Ösis sind schon ein ganz eigenartiges Volk.
Ich erwachte das erste Mal um 3 Uhr in der Früh als meine blöden Kommilitonen von einer Alkoholtour ins Studentenheim zurückkehrten. Auf meine Bitte etwas ruhiger zu sein gab mir einer dieser Bergbewohner nur eine schnoddrige, von ländlichen Ausdrücken gekennzeichnete Antwort. Damit ich mein tägliches Schlafpensum von den empfohlenen 9 Stunden dennoch zusammenbringen könnte nahm ich einen ordentlichen Schluck Baldrian zur Beruhigung. Schließlich schlief ich wieder ein und erwachte pünktlich um 6 Uhr als mein Wecker schrillte.
Nachdem ich den Tag frisch, fromm, fröhlich und frei mit einigen Kniebeugen begann, musste ich feststellen, dass meine Wirtschaftszeitung noch nicht angeliefert wurde. Diese österreichischen Zeitungskolporteure sind ein faules Pack sowie dieses ganze Land aus faulen Menschen bestehend erscheint. Nachdem ich die neuesten Wirtschaftsnachrichten nicht lesen konnte, verwendete ich die dadurch zur Verfügung stehende Zeit meinen Körper durch einen Spaziergang zu trimmen. In einem gesunden Geist steckt ein gesunder Körper.
Pünktlich um 9 Uhr erschien ich zur ersten Vorlesung des Tages, baute meinen Laptop vor mir sorgsam auf und verschränkte die Hände. Endlich begann die Vorlesung und ich zeigte dem Herrn Professor durch eifriges Aufzeigen, dass ich sehr gut vorbereitet war. Ich durfte sogar einmal etwas sagen und konnte durch meine schöne Aussprache sicherlich einige Kommilitonen verblüffen – ich glaube die mögen mich jetzt noch mehr da einige von ihnen lachten als ich sprach – ich wusste ja schon immer das ich nicht nur klug sondern auch witzig bin. Bei Gelegenheit werde ich einmal meine Visitenkarten unters Volk bringen.
Aber nicht alle Kommilitonen sind nett – es gibt auch einige unhöfliche darunter. Liebes Tagebuch stell dir einmal vor… die schwatzen in den Bankreihen während der Herr Professor seinen Vortrag hält und stören dadurch nicht nur uns wissbegierigen Studenten sondern auch den gesamten Ablauf. Das waren sicher diese unterprivilegierten Studenten die nur Dank unserer Steuergelder durch ein Stipendium die heiligen Hallen der Universität betreten können. Aber ich habe es denen gezeigt, mit mutiger Stimme sagte ich ihnen, dass sie gefälligst ruhig zu sein hätten oder in die Mensa abhauen sollten. Wer meint mich stören zu können muss früher aufstehen – wir Deutschen werden es diesen geschwätzigen Österreichern schon noch lernen wie man sich zu benehmen hat.
Nachdem ich alle Vorlesungen beendet hatte war ich noch in der Bibliothek und wollte mir einige Bücher ausleihen. Österreich scheint ein Entwicklungsland zu sein – als ich mir meine unbedingt benötigten 12 Bücher ausleihen wollte gab mir die unhöfliche Bibliothekarin zu verstehen, dass ich nur 6 Bücher auf einmal mitnehmen dürfe. Das soll mal einer verstehen.
Zuhause habe ich dann noch ein ganzes Buch gelesen und mir wichtige Notizen gemacht und jetzt schreibe ich dir. Meine Mitbewohner gehen heute wieder aus… mich haben sie gar nicht gefragt ob ich mitgehen wolle aber sie sind vielleicht noch ein bisschen schüchtern… aber ich hätte ja eh keine Zeit auszugehen. Ich brauche meinen gesunden Schlaf denn morgen habe ich wieder Vorlesungen. Nun lege ich mich schlafen und freue mich auf den morgigen Tag.
Liebes Tagebuch, schlafe schön“
Ja, diesen Auszug aus Karl-Friedrichs Tagebuch kann ich wirklich nichts mehr hinzufügen zumal ich als Österreicher wohl auch alleine von meinen geistigen Fähigkeiten nicht dazu imstande bin. Ich denke ich spreche im Namen der „Planeta Eskoria“ Redaktion der gesamten Leserschaft aus Leserinnen, Lesern und Sozialvoyeuristen wenn ich abschließend erwähne… ein riesen Depp der Typ und er hat zu Recht Akne.
Gracias por estar ahì
Miguel de Cervantes
4 Kommentare:
Karl-Friedrich is a Nazi!!!
Nein... Karl-Friedrich ist ein STREBER, von Nazi war niemals die Rede tz tz tz
ps: John-Wayne was a Nazi... and his sister was a drunk ;)
pps: ned böse sein zum karl-friedrich ;)
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