Montag, November 28, 2005

Alle Macht...

... geht vom Volke aus! Ach so ein Blödsinn, das stimmt ja gar nicht. Doch bevor mir noch wer meine demokratiepolitischen Fehler vorwirft will ich dies näher definieren und schließlich und endlich die Frage klären, wovon, oder durch wen, die eigentliche Macht ausgeht. Das Volk ist es also nicht.

Dann höre ich den Marxisten schreien, es wäre das Kapital. Das Kapital beinhaltet alle Macht in unserer westlichen Welt. Klingt traurig und es erscheint wirklich so. Aber nur beim ersten Blick. Denn sieht man tiefer in die Materie erscheint auch diese These mehr als lückenhaft.

Alle Macht geht vom Ausschank und hier vor allem vom Ausschankpersonal aus. Ja, verehrte Leserinnen, geehrte Leser und geneigte Sozialvoyeuristen, ich war auch erstaunt, aber es ist scheinbar so. So hatte ich unlängst das große Vergnügen und die Freude das allwöchentliche Sperrstunden Ritual in einer Bar zu begutachten. Wahre Dramen spielten sich ab und dazwischen ein hämisch und hinterhältig grinsender Miguel de Cervantes, verstärkt durch einen Pizzaverschlingenden Benski.

Nun muss der Leser wohl wissen, dass so eine Sperrstunde sich vordergründig durch das nicht-mehr-ausschenken von alkoholhältigen Getränken definiert. Und damn, diese Kellnerin nahm dies sehr genau. Beständig trudelten neue Gäste ein, doch sie blieb hart. Nicht mal das kleinste Bier wollte dieser Unmensch einer Kellnerin den nach Rausch dürstenden Neuankömmlingen ausschenken. Recht so, ich hatte ja noch ein volles Glas Bier vor mir stehen und wer zu spät kommt, den bestraft die Kellnerin.

Doch die Neuankömmlinge gaben nicht auf. Es wundert mich noch immer, wie sehr sich manche Menschen im Suff erniedrigen, wenn sie vorhaben, noch mehr zu trinken. Einer wollte der Kellnerin sogar sein Erstgeborenes im Tausch gegen einen doppelten Whiskey überschreiben. Ein weiblicher Gast schlug der Kellnerin vor, den Gewinn einer Eizellenspende mit ihr zu teilen. Wiederum ein anderer kroch auf den Knien vor der garstigen Kellnerin und sang bitterlich weinend traurig Lieder vom leeren Fass. Es war ein erschreckendes Bild doch dadurch war einmal mehr bestätigt: Nichts gibt größere Macht über die Menschen wie das Verweigern von alkoholischen Getränken.

Diktatoren dieser Erde, hört auf zu Foltern, zu Morden und zu Terrorisieren. Reguliert doch einfach den Alkoholkonsum eurer Bürger und sie werden vor euch kriechen wie Würmer und winseln wie räudige Straßenköter. Wozu sich die Hände schmutzig machen, wenn ihr alle Bewohner eurer kleinen Diktatur auf so einfachen und vor allem kostengünstigen Wege verstummen lassen könnt?

gracias por estar ahì

Miguel de Cervants

ps: der 2. Teil der Interrailpics ist nun, endlich, online, erreicht kann er über klick auf das Wort "Fotoalbum" werden... also - FOTOALBUM
...und als hinzupassendes Goodie gibts jetzt noch eine nette Interrailtour 2005 Fotocollage
werden.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Witzige Fotos, aber a bissl verschwommen. Und die Gestaltung hast du auch geändert? Why that?

Miguel de Cervantes hat gesagt…

A bissl verschwommen weil von analoger Kamera Bild gemacht und nur schnell eingescannt Stop Designänderung weil mir das alte nimma gefallen hat Stop Hoffe fragen beantwortet zu haben Stop